Die Friedensbewegung kann offenbar nicht von alten Feinbildern lassen
Die traditionsreichen Ulmer Friedenswochen müssen sich mit dem heiklen Thema Ukraine auseinandersetzen. Die Friedensbewegung hat sich lange auffällig still verhalten.
Seit der russischen Invasion in der Ukraine hat die Zahl der Wohnzimmer-Strategen und Freizeit-Feldherrn deutlich zugenommen. Selbst hochrangige Grünen-Politiker können die Bezeichnungen von Waffensystemen ohne mit der Wimper zu zucken runterrasseln. Der Krieg hat viele Sichtweisen in Deutschland radikal verändert. Ausgerechnet in diese Zeit fallen die traditionellen Ulmer Friedenswochen, die einen gänzlich anderen Ansatz verfolgen, nämlich den traditionell pazifistischen. Sind sie deswegen aus der Zeit gefallen oder gar überflüssig? Auf keinen Fall, denn auch unter Friedensbewegten wird das Ukraine-Thema sehr kontrovers diskutiert. Und natürlich ist es wichtig, die eigenen Haltungen zu überprüfen und sich zu fragen, ob nun in Umkehrung der alten Parole "Schwerter zu Pflugscharen" künftig Pflugscharen zu Schwertern werden sollen.
Solche Debatten tun Not, denn die Ulmer Friedensbewegung war im Vorfeld des Ukraine-Krieges merkwürdig still geblieben angesichts der massiven russischen Aggression - die dann in eine tatsächliche Invasion mündete. Sie kann offenbar nicht von ihren alten Feindbildern lassen. So sagte Lothar Heusohn, Aktivist der ersten Stunde, es müsse auch die Vorgeschichte des Konflikts berücksichtigt werden, warum es dazu gekommen sei. Und in diesem Sinne sprach er von einem "Vormarsch der NATO". Das klingt dann doch verdächtig nach Angriff und wird der Entwicklung dieses Verteidigungsbündnisses mitnichten gerecht.
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