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Das moderne Arbeiten verändert Traditionen an der Münsterbauhütte
![Für Steintechniker Richard Geczi ist die Arbeit am Computer Standard. Auch andere moderne Arbeitsweisen halten in der Münsterbauhütte Einzug. Für Steintechniker Richard Geczi ist die Arbeit am Computer Standard. Auch andere moderne Arbeitsweisen halten in der Münsterbauhütte Einzug.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674144167-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Plus Früher begannen alle mit dem Glockenschlag, heute herrscht Gleitzeit. Eine andere Entwicklung bereitet an der Münsterbauhütte in Ulm mehr Sorgen.
Der Fachkräftemangel hat das Ulmer Münster erreicht: Die Münsterbauhütte hat in diesem Jahr erstmals keinen Lehrling einstellen können. Es fehlt am Nachwuchs selbst in diesem traditionsreichen, oft auch mit künstlerischem Tun verbundenen und ganz besonderen Beruf, den dem sich aktuell auch vieles ändert, erzählt Hüttenmeister Andreas Böhm.
Auch am Münster wird inzwischen in Gleitzeit gearbeitet. Das hat für den einzelnen Steinmetz erhebliche Vorteile, kann er doch seine Arbeitszeit besser am Familienleben orientieren. Gleichzeitig brechen durch den individuellen Arbeitsbeginn historische Bräuche der Steinmetzen weg. Kommunikation geht verloren, wenn jeder die Arbeit zu einem anderen Zeitpunkt beginnt, anstatt wie früher gemeinsam mit dem Glockenschlag, berichtet Böhm. Das habe zur Folge, dass sich die an unterschiedlichen Orten im Münster tätigen Steinmetzen manchmal den ganzen Tag nicht sehen, dass man weniger aufeinander schaut, und dass man manchmal nicht weiß, wo gerade ein bestimmtes Werkzeug unterwegs ist – und zeitaufwendig suchen muss. Man müsse jetzt das entstandene Vakuum füllen und darauf achten, dass Begriffe wie "Gemeinschaft" nicht in Vergessenheit geraten. Aber obwohl der Beruf des Steinmetzes einer der ältesten Handwerksberufe der Welt ist: Die Zahl der Jugendlichen, die ihn erlernen und ausüben möchten, die sich für den Erhalt der großen Kirchen und Kathedralen und die Steinrestaurierung interessieren und dafür auch die nötigen Fähigkeiten mitbringen, wird immer weniger. 50 Bewerber auf eine Stelle gab es, als er Anfang der 2000er-Jahre seine Ausbildung begann, erzählt Steintechniker Richard Geczi. Heute: Fehlanzeige.
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