Tanzabend "Identity" feiert Premiere im Theater Ulm
Plus Oded Ronen und Anett Göhre bringen in ihrem dicht gepackten Tanzabend "Identity" Terror, Trauma, Tod und Trauer auf die Podiumsbühne. Ein herausfordernder Tanzabend im Theater Ulm.
Wie bildet aktuelles Tanz-Theater unsere Realität ab? Was kann diese nonverbale Kunstform vermitteln und was darf und muss es seinem Publikum "zumuten"? Wie intensiv identifizieren sich die Betrachter mit dem choreografischen Werk eines Künstlers, der in Israel beheimatet ist und sich nach langem Zweifel dazu entschieden hat, sein bereits vor einem Jahr vereinbartes Engagement wahrzunehmen und das Erleben des Terrorangriffs der Hamas und damit die brutale Erfahrung existenzieller Bedrohung und Schutzlosigkeit ins Zentrum des mit "Identity" überschriebenen Ulmer Tanzabends zu stellen?
Oded Ronen fordert das Publikum mit "The Missings/Die Vermissten"
"Es ist eine Konfrontation mit etwas, das uns allen passieren kann, in jedem Land, überall", kommentiert Ronen passend im Programmheft. Das Podium als kleine Spielstätte mit seinen die Bühnenfläche an drei Seiten einrahmenden Plätzen ist für diese herausfordernde Arbeit mit dem Titel "The Missings/ Die Vermissten" sicher der ideale Raum. Er lässt keine Distanz zum Bühnengeschehen zu. Hunderte von leeren weißen Karten liegen verstreut auf dem Boden. Eine kurze Videoanimation holte visuell und authentische Toneinspielungen (unter anderem Telefonate mit Angehörigen) auditiv das Entsetzen über den Angriff atmosphärisch dicht ins Hier und Jetzt. Die Karten stehen symbolisch für die unzähligen Opfer, die entweder getötet wurden oder verschleppt, die von Familien und Freunden schmerzhaft vermisst werden. Sie sind das Ausweis-Mittel, dienen zum Abgleich von Lebendem und Leichnam und so verschmelzen die Begriffe Identität und Identifikation nahtlos, verdeutlichen den Unterschied von Lebendig-Sein und Gewesen-Sein.
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