100 Euro für jedes Baby
Ehekirchen l men, drx l Das dürfte für ein paar Windeln reichen. In Ehekirchen gibt es ab sofort 100 Euro Begrüßungsgeld für jedes Baby. Mehr Geld für den Nachwuchs im Landkreis gibt es nur in Aresing. Dort dürfen sich ab 1. Dezember die frischgebackenen Mamas und Papa sogar über 300 Euro freuen. "Geburtsbeihilfe" nennt man dort die Finanzspritze für Familien.
3000 Euro Kinderrabatt für den Bauplatz
Ehekirchen und Aresing sind damit die einzigen Gemeinden im Landkreis, die das Scheckheft zücken, wenn der Storch zugeschlagen hat. Die Familienförderung in Aresing geht aber noch weiter. Dort erhalten seit Kurzem Familien, die einen gemeindlichen Bauplatz kaufen, eine Art Kinderrabatt. Pro Sprössling, der unter 14 Jahre alt ist, wird ein Nachlass in Höhe von 3000 Euro gewährt. Doch damit nicht genug. Auch bei den Kindergartengebühren gibt es eine Ermäßigung und zwar 20 Euro monatlich für Kinder bis drei Jahre und zehn Euro für die Älteren.
Über ein "Zuckerl" beim Kauf eines Bauplatzes dürfen sich auch Familien in Königsmoos freuen. Immerhin sparen sie pro Kind 1500 Euro. Allerdings gibt es hier eine Obergrenze. Bei 6000 Euro Zuschuss pro Familie ist Schluss.
Zurück nach Ehekirchen: Dort fiel die Entscheidung für das Baby-Geld denkbar knapp aus. Nur mit der hauchdünnen Mehrheit von einer Stimme wurde das Begrüßungsgeschenk beschlossen.
Dabei ging es in der Sitzung durchaus turbulent zu. "Da geht mir doch der Hut hoch", platzte beispielsweise Gemeinderat Otto Plath (CSU) der Kragen. Der Grund für seinen Gefühlsausbruch: eine kritische Bemerkung von Paul Kammerer (FW) in der Sitzung am Dienstag auf den Antrag der CSU-Fraktion, das Begrüßungsgeld einzuführen. Mit dem Hinweis, dass die Gemeinde momentan viel Geld für den Kindergarten ausgebe, schlug Kammerer vor, das Begrüßungsgeld im kommenden Haushaltsplan vorzusehen. "Mir nichts dir nichts" werde die Teilnahme an einer Gewerbeschau beschlossen, hier solle nun gespart werden, ärgerte sich Plath. Josef Meitingers (FW) Vorschlag, das Geld, statt es einzelnen Familien zu geben, lieber gezielt in Projekten für Kinder einzusetzen, gefiel vielen Gemeinderäten, fand aber keine Mehrheit.
Übrigens: In Ehekirchen gab es heuer bisher 30 Geburten. Die Gemeinde geht davon aus, dass es künftig rund 35 Babys pro Jahr sein werden. Zum Vergleich: Vor zehn Jahren erblickten jährlich noch 55 Babys das Licht der Welt.
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