Seit Jahren geschlossen: Hat der Jugendtreff Heinrichsheim eine Zukunft?
Der Jugendtreff Heinrichsheim ist seit Jahren geschlossen, der Trägerverein möchte sich auflösen. Jetzt wollen die Verantwortlichen das Angebot reaktivieren.
Kicker, Billard, Theke, Toiletten und ein Freibereich - der Jugendtreff Heinrichsheim hat eigentlich alles, was es braucht. Doch die Räumlichkeiten sind mittlerweile jahrelang - seit der Corona-Pandemie - ungenutzt. Der Trägerverein, die „Jugendgruppe Heinrichsheim", kann keine Betreuer und daher keine Öffnungszeiten zur Verfügung stellen. Nun möchte sich der Verein auflösen, berichtet Stadtrat und Jugendreferent Roland Habermeier auf Nachfrage. Doch er und die Verantwortlichen in Neuburg wollen den Jugendtreff wiederbeleben.
Die Einrichtung ging im November 2013 und damit ziemlich genau vor zehn Jahren an den Start. Die Räumlichkeiten für die Jugendlichen aus Heinrichsheim und Herrenwörth waren eine unmittelbare Ergänzung zum neu gebauten Kindergarten. Der Weg zu diesem modernen Jugendtreff war weit, dicke Bretter mussten gebohrt werden, berichtet Habermeier. Auch deswegen möchte er das Angebot nicht einfach aufgeben. "Wir starten einen Versuch, den Jugendtreff zu reaktivieren."
Was wird aus dem Jugendtreff Heinrichsheim in Neuburg?
Unter dem Motto "Quo Vadis Jugendtreff?" findet am kommenden Samstag, 14. Oktober, ein Tag der offenen Türe statt. In diesem Rahmen soll über die Zukunft der Einrichtung gesprochen werden. Eingeladen sind alle Interessierten (Kinder, Jugendliche, Erwachsene) ab 16 Uhr im Jugendtreff in der Rosa-Neumayr-Str. 2 in Heinrichsheim. Von 18.30 bis 21 Uhr schließt sich ein gemütlicher Abend für die Heinrichsheimer und Herrenwörther Jugend (14-21 Jahre) an.
Habermeier hat sich im Auftrag des Finanzausschusses dem Thema angenommen und möchte nun mit Unterstützung der Stadträte Karola Schwarz und Peter Ziegler mit den Menschen vor Ort ins Gespräch kommen. „Mir war es wichtig, die Beteiligten und Betroffenen zusammenzubringen und gemeinsam nach einer guten Lösung für die Zukunft der wichtigen Einrichtung zu suchen“, erzählt Habermeier und ergänzt: „Wir laden ganz bewusst zu einem Termin in den Treff, um dort mit den Bürgerinnen und Bürgern aus Heinrichsheim und Herrenwörth ins Gespräch zu kommen.“ Unterstützt wird das Stadtratstrio von Benedikt Schmid (Kreisjugendring), den Trägerverein-Vorstandsmitgliedern Manuel Eder, Andreas Jauernick, Roland Walter und dem Jugendparlament Neuburg.
Tag der offenen Türe beim Jugendtreff Heinrichsheim
Alle Beteiligten hoffen darauf, neue Interessenten zu finden, die sich im Trägerverein engagieren und damit den Jugendtreff wiederbeleben können. In den vergangenen Jahren seien viele Familien neu nach Heinrichsheim gezogen, sie haben das nicht mehr existente Angebot möglicherweise noch gar nicht auf dem Schirm, formuliert Habermeier seine Hoffnung auf neue Aktive. Sollte das neuerliche Engagement keine Früchte tragen, schwebt der Stadt bereits eine alternative Nutzung des Jugendtreffs vor, ist zu hören. Angesichts langer Wartelisten und der direkten Nähe zum Kindergarten könnte die Fläche auch zur Kinderbetreuung hergenommen werden. Aber so weit soll es nicht kommen, hofft Habermeier auf eine Zukunft für den Jugendtreff. "Ich bin guter Dinge, dass wir eine Lösung finden." (mit AZ)
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