Weniger, aber schwierigere Einsätze
Was die Feuerwehr Bertoldsheim im vergangenen Jahr beschäftigte
„Die Freiwillige Feuerwehr nimmt eine zentrale und unverzichtbare Rolle im Sicherheitswesen unserer Gemeinde ein. Wenn die Alarmsirene ertönt, dann gehen die Feuerwehrkameraden im wahrsten Sinne des Wortes für andere durchs Feuer. Mit Stolz bewundere ich die freiwillige Leistung und den Einsatz und bedanke mich dafür ganz herzlich im Namen aller Bürger“, sagte Bürgermeister Georg Hirschbeck bei der Jahresversammlung der Feuerwehr Bertoldsheim.
Aus dem Tätigkeitsbericht des Kommandanten Helmut Kugler war zu ersehen, dass die Worte des Bürgermeisters den Kern der Sache getroffen haben: Auch wenn sich die Zahl der Einsätze gegenüber dem Vorjahr halbiert hat, bleiben die sieben aus dem Jahre 2018 den Aktiven sicher noch lange in Erinnerung. Es sind vor allem die zwei Großbrände, in denen die Einsatzkräfte, vor allem die Atemschutzträger, wegen der herrschenden Hitze und der starken Rauchentwicklung bis an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit gefordert wurden. Am 27. Juni brannte eine landwirtschaftliche Halle an der Bertoldsheimer Straße in Rennertshofen total aus, am 31. Juli ging ein Holzstoß an der Ussel in Rennertshofen in Flammen auf und griff auf eine naheliegende Scheune über. Einen leichteren Brandeinsatz hatte die Wehr bei einem Kabelbrand im Bertoldsheimer Seniorenheim. Technische Hilfe bzw. Absperrarbeiten wurden bei zwei Verkehrsunfällen, bei der Beseitigung einer Ölspur und eines umgestürzten Baums geleistet. Kugler berichtet auch von zehn Monatsübungen, die sich jeweils einem besonderen Thema, wie zum Beispiel dem Digitalfunk, dem Umgang mit Gefahrgut, dem Ansaugen aus Brunnen oder der Fahrzeugkunde widmeten. Auch eine Ortsbegehung im Seniorenheim und eine Großübung mit der Erlbacher und Trugenhofener Wehr wurden durchgeführt. Florian Eubel und Dominik Kelnhofer bildeten sich beim Maschinistenlehrgang in Neuburg weiter. Kommandantenversammlungen und die Unterstützung des Faschings- und des Martinsumzugs mit Absperrungen rundeten das Programm ab.
Die neun Bertoldsheimer Atemschutzträger hatten zusammen mit den Kameraden aus Rennertshofen, Stepperg, Erlbach und Trugenhofen fünf Übungen durchgeführt, die sich mit erschwerten Bedingungen, wie der Rettung aus einem Rohbau ohne Treppen oder der Personensuche mit der Wärmekamera beschäftigten. „Das läuft sehr gut, es macht Spaß und Sinn“, zog Atemschutzbeauftragter Stefan Brandl eine durchwegs positive Bilanz. Allerdings sähe er es gerne, wenn sich weitere Aktive als Atemschutzträger ausbilden ließen, damit die Sollzahl von 12 wieder erreicht würde.
„Es war ein super Jahr und hat wirklich Spaß gemacht mit euch“, lobte Jugendwart Kevin Müller seine Feuerwehranwärter. Das Interesse und die Begeisterung der sieben weiblichen und zwei männlichen Jugendfeuerwehrkräfte waren ungebrochen. Stolze 20 Übungen wurden 2018, zum Teil dreimal pro Woche, durchgeführt, vor allem um sich zusammen mit der Jugendfeuerwehr Straß auf die Prüfung für die Deutsche Jugendleistungsspange vorzubereiten. Die Ergebnisse waren entsprechend erfreulich, auch beim Wissenstest erreichten die Jugendlichen dreimal Gold, einmal Silber und zweimal Bronze. Für 2019 plant Müller die Teilnahme am Kreisjugendfeuerwehrtag in Rennertshofen, einen Berufsfeuerwehrtag, die erstmalige Prüfung für das Abzeichen der „Jugendflamme“ und weitere Übungen und Freizeitaktivitäten mit der Jugendfeuerwehr Straß.
„Business as usual“ könnte man den Bericht des Vorsitzenden Stefan Schiller überschreiben, der aufzeigte, wie stark die Feuerwehr im Dorfgeschehen verwurzelt ist. Besonders erfreulich für die insgesamt 256 Vereinsmitglieder inklusive den Aktiven war das Maibaumfest, bei dem zum ersten Mal bei der Aktion „Schönster Maibaum“ ein erfreulicher zweiter Platz belegt werden konnte und mit 100 Liter Freibier belohnt wurde. Spaß gab es auch beim Stockschützen-Dorfturnier, beim Ausflug zusammen mit der Neuhausener Wehr nach Bad Windsheim und dem Besuch des Pessenburgheimer Feuerwehrfestes.
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