Die Vermählung von Hopfen und Gerste
Ehekirchen Beim 32. Hochzeitsfest in Ehekirchen am Wochenende begeisterte der farbenfrohe und nostalgische Festumzug "Wia´s früher war auf´m Land" bei herrlichem Sonnenschein die zahlreichen Zuschauer. Im Mittelpunkt stand dabei die so genannte "Bierhochzeit". Die Vermählung von Hopfen und Gerste verkörperte dabei das Ehekirchener Hochzeitspaar mit der Gerstenbraut Ramona Leidl und Hopfenbräutigam Thomas Graf.
Sechs Brautjungfern und Hochzeitslader
Unter einer Hopfen- und Gerstenkrone, die vom Burschenverein Ehekirchen getragen wurde, war der Aufmarsch des Brautpaares der Höhepunkt des Umzuges. Sechs Brautjungfern und Hochzeitslader bildeten das Geleit und im Schlepptau folgten die Hochzeitsgäste und der Kammerwagen, der mit seinem antiquarischen Mobilar die Aussteuer der Braut beinhaltete.
Angeführt wurde der Festzug von Zugführer Paul Bruglachner und den Sinninger Musikanten. Die etwa 7800 Mitwirkenden aus den 15 Ortsteilen der Gemeinde Ehekirchen stellen dabei das Leben "wia's frühers war auf'm Land" sehr eindrucksvoll dar, wobei peinlich genau darauf geachtet wurde, dass Kleidung und Gegenstände zur damaligen Zeit passten. Dabei waren auch viele originale Trachten und Gerätschaften aus der guten alten Zeit zu bewundern.
Nach den Kindergartenkindern und den Fahnenabordnungen folgten die Kirchenwächter und das Handwerk um die Jahrhundertwende mit einem Wagner- und Sattlergespann, sowie einem Schmiedewagen mit loderndem Feuer.
Handarbeit war beim Wagen der Waschweiber angesagt, wobei auch noch zum "Ratschen" Zeit blieb. Blumenpracht und eine üppige Gemüsernte sowie den damaligen Apfelanbau nebst Verarbeitung demonstrierten die Gartenbauvereine. Auch eine Schulklasse durfte nicht fehlen, ebenso wie die lautstarken Diskussionen auf dem Gemeinderatswagen und dem der Wirtshausbauern.
Sensegruppe schnitt das Heu und die Feuerwehr rückte an
Torfstechen, eine Getreidesähmaschine, Kartoffelanbau, Gsod-Schneider, Kuh- und Pferdegespann und Getreidewagen und vieles mehr zeigten, dass Ehekirchen schon immer von der Landwirtschaft geprägt war. Die Ambacher Ortsgruppe beeindruckte mit der Heuernte, wobei die Sensengruppe sogar das "Heu schnitt" und die Sensen wetzte. Die Feuerwehr zeigte einen Schnellangriff mit der handgezogenen Spritze nebst Erfrischung der Zuschauer.
Aber auch die Ernte-Brotzeit auf dem Strohlager, die die Auerhahn-Schützen Walda darstellten, gehörte zum damaligen Leben. Hopfenzupfer, Drescher, Schäfer, Feldgeschworene, Torfstecher, Bauern, Dienstleute und viele Kinder begleiteten den Umzug mit seinen 48 Themen, 26 Gespannen und fünf Blaskapellen, ebenso wie die Ehrenkutschen mit der Geistlichkeit, sowie mit Landrat Richard Kessler, Bürgermeister Heinrich Schmalbach und Schirmherrn Alois Appel.
Darüber hinaus vermittelte der Umzug die "gute alte Zeit" mit all seinen Mühen sowie auch ein Stück Zufriedenheit und Frohsinn bei der Arbeit.Den würdigen Abschluss des Umzuges bildete der beeindruckenden Kronentanz in der Neuburger Straße mit dem Hochzeitspaar und den Volkstänzern.Neben dem Umzug erfreute sich der Ehekirchener Bauern-, Handwerker- und Kleinkunstmarkt auf dem Gelände der Gastwirtschaft Zett großer Nachfrage.Dort boten einheimische Selbstvermarkter ihre Produkte feil. Die Stände luden dabei zum Schauen, Verweilen und Probieren ein.
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