Ein Vergelt’s Gott für Landwirte
Wiesenbrüter profitieren vom Engagement der Grundbesitzer im Donaumoos. Auszeichnung im Landratsamt
„Irgendwann einmal“, scherzte Siegfried Geißler, Leiter der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt, „werden Landwirtschaft- und Umweltministerium hoffentlich zusammengelegt und dann funktioniert es von ganz oben.“ Wie gut Naturschutz und Landwirtschaft schon jetzt kooperieren können, beweist der Wiesenbrüterschutz im Donaumoos auf lokaler Ebene. Gestern wurden beteiligte Landwirte für ihr Engagement und die Rücksichtnahme bei der Bewirtschaftung ihrer Flächen im Landratsamt ausgezeichnet. Landratsstellvertreter Alois Rauscher sagte Vergelt’s Gott und überreichte ein kleines Präsent.
Zu den Wiesenbrütern zählen alle Vogelarten, die ihr Nest in Wiesen oder Weiden anlegen. Die meisten dieser Vögel leben in Gebieten mit einem hohen Anteil an Feuchtwiesen. Im Donaumoos stehen dabei der Große Brachvogel, für den eine offene Landschaft besonders wichtig ist, und der Kiebitz im Fokus. Mit dem Wiesenbrüterschutz bemüht sich die Untere Naturschutzbehörde, so mache Sünde der Vergangenheit zu korrigieren, denn auch im Moos sind die Bestände dramatisch zurückgegangen. Mitarbeiter Jan Tenner hatte gestern im Rahmen der kleinen Feier aktuelle Zahlen parat: Allein auf Langenmosener und Seiboldsdorfer Flur konnten heuer zwölf Bachvogel-Brutpaare nachgewiesen werden. Die letzte Statistik für das ganze Donaumoos aus 2014 zählt ganze 24 Brutpaare und lediglich zwei flügge gewordene Jungtiere. Bei den Kiebitzen sieht die Tendenz ähnlich aus, allein in Langenmosen und Seiboldsdorf sind dieses Jahr 60 Brutpaare gesichtet worden, genauso viele waren es vor drei Jahren im gesamten Gebiet zwischen Paar und Donau. Dabei sei 2017 gar kein besonders gutes Jahr für Kiebitze gewiesen, ergänzte Jan Tenner, die Kartoffelaussaat sei sehr spät erfolgt und der Juni zu trocken gewesen. Gefahren gibt es für die Wiesenbrüter mannigfaltige. Füchse nehmen die Nester aus, umherstreunende Hunde scheuchen die brütenden Vögel auf und jagen die noch flugunfähigen Jungvögel. Und mit schwerem Gerät unterwegs, sind auch die Landwirte selbst eine tödliche Gefahr. Hinzu kommen die intensive Grünlandnutzung und die Verarmung der Insektenfauna durch die Gülleausbringung.
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