Ein neuer Kommandant für Burgheim
Burgheim Die Burgheimer Feuerwehr hat einen neuen Kommandanten. Gleich im ersten Wahlgang erhielt Anton Gutjahr 44 von 52 möglichen Stimmen. Die Querelen zwischen Feuerwehr und Gemeinde scheinen damit aber noch nicht beigelegt zu sein.
Burgheims Bürgermeister Albin Kaufmann versuchte die Wogen schon vor der Wahl zu glätten. Niemals habe es im Gemeinderat eine Diskussion um das Ehrenamt gegeben. Und die Bewerbung des ehemaligen Kommandanten Otmar Mayr um eine Arbeitsstelle bei der Gemeinde sei auch nicht deshalb abgelehnt worden, weil er bei der Feuerwehr gewesen sei. "Ich verstehe Ihren Frust, aber Sie müssen auch die Entscheidungen dieser Gremien verstehen." Hätten die Feuerwehrler am Samstagabend keinen Kommandanten gewählt, hätte die Gemeinde bis zum 2. Oktober einen benennen müssen.
Mit Anton Gutjahr wird ein sehr erfahrener Feuerwehrmann zum Kommandanten. Der 37-Jährige arbeitet in der Verwaltung der Marktgemeinde, ist also auch vor Ort tagsüber verfügbar. Seit 1989 ist Gutjahr bei der Burgheimer Wehr. Momentan ist er als Gruppenführer eingesetzt. "Wir haben uns natürlich vorher unterhalten, auch im Gruppenführerausschuss wurden mehrere Gespräche geführt."
Gemeinde muss trotz allem in der Personalpolitik umdenken
Gutjahr wird den Posten bis zur nächsten regulären Wahl in knapp eineinhalb Jahren innehaben. Michael Fischer, Vereinsvorsitzender der Freiwilligen Feuerwehr, machte noch einmal unmissverständlich klar, dass mit dieser Wahl die Unstimmigkeiten zwischen Gemeinde und Wehr nicht aus der Welt seien. "Die Gemeinde muss in ihrer Personalpolitik umdenken." Fischer forderte, dass niemand bei der Gemeinde angestellt werden dürfe, der keinen Feuerwehrdienst leiste. Und im Umkehrschluss müsse es bei einer Bewerbung ein Vorteil sein, wenn man Dienst leiste. "Die Arbeiter im Bauhof müssen endlich für die technischen Hilfsdienste eingesetzt werden können, für die wir momentan immer noch alarmieren müssen." Nur noch wenige aktive Wehrmänner und -frauen seien werktags verfügbar, weil die meisten außerorts arbeiten würden, so Fischer weiter. Fischer prangerte an, dass der Gemeinderat kaum Interesse an der Feuerwehr zeige. "Natürlich bekommen wir die Gerätschaften, die wir brauchen. Da passt alles. Aber eine Anerkennung erhalten die Männer und Frauen der Wehr nicht." Und all das Gerät werde nicht für die Feuerwehr angeschafft, sondern für die Gemeinde, so Fischer weiter.
Ein weiterer Diskussionspunkt war die Kostenerhebungssatzung, nach der die Gemeinde bestimmte Feuerwehrdienste in Rechnung stellen kann. "Wir machen die Arbeit ehrenamtlich und die Gemeinde kassiert dafür", so formulierte ein Feuerwehrmann unter Applaus. Kaufmann indessen appellierte für eine gute Zusammenarbeit und verabschiedete auch Otmar Mayr, den zurückgetretenen Kommandanten, der immerhin vier Jahre stellvertretender Kommandant und viereinhalb Jahre Kommandant war. Die Rücktrittsgründe wollte das Gemeindeoberhaupt allerdings nicht kommentieren.
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