„Ich bin so frei“
Jodelwahnsinn zum Auftakt
Ingolstadt „Ich bin so frei“ lautet der Titel der restlos ausverkauften Auftaktveranstaltung der 28. Ingolstädter Kabaretttage. Josef Brustmann, ehemals beim Bairisch-Diatonischen Jodelwahnsinn und der Monaco Bagage, zeigt, was Kabarett alles beinhalten kann. Von Humor bis hin zur Melancholie reicht der weite Bogen seines Soloprogramms.
Er spürt dem Gedanken nach, was es bedeutet nicht vogelfrei, sondern eher so frei wie ein Vogel zu sein. Er erzählt kleine, oft private Geschichten von der Kindheit mit all ihrer Freiheit in den Isarauen und seinem damaligen „Indianerfreund“, von dem Goldfisch Hemingway und seiner ersten Liebe Kathi und von dem Kater im Ehebett.
Ab und an greift er zur Zither, zum Harmonium oder zur Trompete und verleiht seinen philosophischen Überlegungen einen ganz eigenen Rhythmus oder singt wundersames Volksliedgut. Mit Hilfe eines Kuhglockenspiels und Elfriede aus Ingolstadt holt er den Münchner Schäfflertanz vom Rathausglockenspiel in die Neue Welt und lädt zum Mitsingen ein.
Josef Brustmann fordert Freiheit, zeigt aber mithilfe seines im Wind des Ventilators flatternden Papierdrachens, dass diese ohne Anbindung nicht möglich ist. Freiheit bedeutet eben auch Verantwortung. Doch der Vollblutkünstler begibt sich nicht nur auf angenehm philosophische Höhenflüge, sondern betrachtet auch das Tagesgeschehen. Vom Papstbesuch über die alle mit „S“ beginnenden Landesväter Stoiber, Streibl, Strauß und nicht zu vergessen Seehofer bis hin zum Verhältnis von Bankern und Politikern, reichen seine oft recht skurrilen Betrachtungen. So ist der freie Zugang zum Mittelmeer der Hypo-Alpe-Adria doch recht teuer gekommen...
Zum Ausgleich und zur Zugabe gibt’s dann noch bayerische, derbe und recht lustige G´stanzln und Bayern gereimt von A bis Z.
Fortsetzung erwünscht.
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