Kam kommt
Die Georgier spielen mit einer international gefeierten Star-Klarinettistin
Für das achte Abokonzert des Georgischen Kammerorchester kehrt die diesjährige „Artist in Residence“, Klarinettistin Sharon Kam, am 20. Oktober nach Ingolstadt zurück. Unter Leitung von Chefdirigent Ruben Gazarian stehen Werke von Hans Rott, Jean Françaix, Felix Mendelssohn Bartholdy und Carl Maria von Weber auf dem Programm.
Im Zentrum stehen zwei Werke für Klarinette und Orchester: Carl Maria von Webers Klarinettenquintett B-Dur, in der Fassung für Klarinette und Streichorchester, und Jean Françaix’ „Tema con variazioni“. Beide Werke einen ein dezidiert virtuos-brillanter Anspruch der Klarinette sowie eine Klassizität, aus der zugleich eine romantische beziehungsweise moderne Klanglichkeit erwächst. Wie schon Wolfgang Amadeus Mozart oder später Johannes Brahms schrieb auch Carl Maria von Weber (1786-1826) seine Klarinettenwerke einem Virtuosen auf den Leib: dem Münchner Heinrich Bärmann. Mit seinem Quintett B-Dur op. 34 aus dem Jahr 1815, das in Ingolstadt in der Version mit Streichorchester zu hören ist, kostete Weber einmal mehr die damaligen Möglichkeiten des Instruments aus. Die Musik von Jean Françaix (1912-1997) knüpft an das späte Schaffen von Maurice Ravel und den rhythmisch markanten Neoklassizismus eines Igor Strawinsky an. „Tema con variazioni“ schrieb er im Jahr 1974 für Klarinette und Klavier, 1978 folgte die Fassung für Klarinette und Orchester. Abgerundet wird der Abend durch Streichersinfonien von Felix Mendelssohn Bartholdy und Hans Rott. Ersterer reflektierte damit die Sturm-und-Drang-Sinfonien von Carl Philipp Emanuel Bach. In Nr. 10 präsentierte sich bereits ein großer Tondichter, der lyrische Innigkeit und zupackende Dramatik zu vereinen verstand. Rott hingegen schuf mit der Streichersinfonie von 1874/75 eine gewichtige Vorstudie zu seiner bahnbrechenden Sinfonie in E-Dur von 1880 – ein Werk, das einerseits im organistischen Gestalten an Bruckner anknüpft und andererseits wesentliche Tendenzen der Symphonik Mahlers vorwegnimmt. Seit über 20 Jahren gehört die zweifache Echo-Preisträgerin Sharon Kam zu den weltweit führenden Klarinettistinnen und tritt mit den bedeutendsten Orchestern in den USA, Europa und Japan auf. Als Kammermusikerin arbeitet sie darüber hinaus mit Künstlern wie Lars Vogt, Christian Tetzlaff, Daniel Müller-Schott und dem Jerusalem Quartet. Ihr Engagement für zeitgenössische Musik lässt sich an zahlreichen Uraufführungen ablesen, darunter Pendereckis Klarinettenkonzert. In letzter Zeit war Sharon Kam unter anderem bei der Schubertiade in Hohenems und in Schwarzenberg, beim Musikfest Hamburg, in der Tonhalle Zürich, Liederhalle Stuttgart sowie Londons Wigmore Hall zu erleben. (nr)
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