Liebeserklärung ans Publikum
Ingolstadt Eine Jazzband, die Heavy Metal spielt? All-Time-Rocknummern wie "Highway to Hell" von AC/DC oder "Jump" von Van Halen mit Bläsersatz und Swing-Arrangement? Wer nicht wagt, der nicht gewinnt, wird sich die Braunschweiger Jazzkantine, bereits seit 15 Jahren im Geschäft, vielleicht bei ihrem neuesten Album gedacht haben. Was auf "Hell's Kitchen" ganz interessant klingt, ist live ein wahrer Siegeszug: Das hat die Band bei einem ausdauernden Konzert im Rahmen der Ingolstädter Jazztage im Hotel NH Ambassador bewiesen.
Die alte Liebe der Jazzkantine zu großen Rock- und Metal-Klassikern der 80er Jahre traf voll den Geschmack des Publikums. Mal wieder zu "Walk this way" von Aerosmith/Run DMC hemmungslos die Köpfe schütteln und mitgrölen, da ließen sich die Ingolstädter nicht zwei Mal bitten. Auch wenn die rauen Rocknummern aus der Jugendzeit der Musiker neu verjazzt und arrangiert sind, haben sie trotzdem viel von ihrer unmittelbaren Power bewahrt. Wer ein kreischendes Drei-Akkorde-Solo erwartet, und dann mit einem hintergründigen Lauf von Trompeter Christian Winninghoff oder Gitarrist Tom Bennecke konfrontiert wird, ist durchaus dankbar. Das Mischmasch der Stile funktioniert.
Wenn Rapper Tachi oder Jazzkantinen-Frontmann Cappuccino dann auch noch dem Publikum in guten alten Deutsch-Rap-Reimen Komplimente machen, umso schöner. "Ingolstadt, ich bin voll platt!", ist zwar etwas platt, aber was soll's. Trotz solcher Zeilen und einer teils vielleicht zu albernen Bühnenshow (Tachi als "Dr. Osman" mit weißem Kittel und Stethoskop oder DJ "Air-Knee" mit aufblasbarer Luftgitarre im Luzifer-Design) kommt die Musik nie zu kurz. Und die ist abwechslungsreich, auf den Punkt und hat bei allem erdigen Groove vor allem eines: Leichtigkeit. Nach mehr als zwei Stunden und zwei Zugabenblöcken dann auch noch die Liebeserklärung ans Schanzer Publikum: "Ihr seid definitiv besser als Wien". Dort hat die Jazzkantine am Vortag gespielt.
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