Kritik an Jury von „#mein86633“: Ging ein Preis an die Falschen?
Plus Hinter einem Bild für den Neuburger Wettbewerb „#mein86633“ steckte wohl eine politische Corona-Botschaft. Ausgerechnet dieses Foto erhielt einen Preis. Warum es bei der Auszeichnung bleibt.
Das Bild wirkt skurril. Zwei Frauen sitzen in roten, weiß gepunkteten Kleidern an einem gedeckten Tisch am Neuburger Donaukai. Die eine hält einen weißen Spitzen-Sonnenschirm über ihren Kopf, den eine rot-weiße Fliege schmückt, und schießt mit einer „Pistole“ Seifenblasen in die Luft. Die andere wedelt sich mit einem Fächer Luft zu, auf dem Kopf trägt sie einen Hut mit einem – natürlich – rot-weiß gepunkteten Band. „Café Lebensfreude“ ist der Titel des Bildes. Auf Plakaten, die die Frauen neben sich hängen haben, stehen die Stichworte dazu, die dahinter stecken sollen: Mitmenschlichkeit, Zusammenhalt, wertschätzende Kommunikation und Selbstbestimmung. Der Jury des diesjährigen Neuburger Fotowettbewerbs „#mein86633“ hat die Aufnahme offenbar gefallen. Sie vergab dafür kürzlich den zweiten Platz. Im Nachgang kommt jedoch Kritik an dieser Entscheidung auf.
Wettbewerb „#mein86633“ in Neuburg: Kritik an Jury
Die Aktion hinter dem Bild zielte offenbar darauf ab, Corona-Maßnahmen und -impfungen zu kritisieren. Die Neuburgerin Henriette Appel ist empört, dass ausgerechnet eine solche Aufnahme prämiert wurde. Die „Reifrockromantik“ auf dem Bild solle bewusst einlullen, ist sie überzeugt, und verweist auf den gezeigten Begriff „Selbstbestimmung“. „Der Hashtag #selbstbestimmt fördert mit einem Klick in den sozialen Medien Verschwörungstheorien, Corona-Leugnung, Impfkritikerinnen und Impfkritiker, demokratiefeindliche, aggressive Aufrufe zum Widerstand gegen Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung zutage“, so Appel. Die an der „Café Lebensfreude“-Aktion beteiligten Frauen seien außerdem bekannte Corona-Kritiker. Appel sei erstaunt „über so viel Naivität im Preisvergabekomitee“. „Durch eine kritische Auseinandersetzung mit subtilen Taktiken solcher Art, die darauf abzielen, die Menschen zu verhöhnen und zu gefährden, die sich und andere schützen, um gemeinsam die Pandemie zu überwinden, hätte dieser Fauxpas keine Chance gehabt.“
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