Wie die Nazis kranke Kinder aus Neuburg ermordeten
Plus Im letzten Vortrag zur Ausstellung über die Kinder-Euthanasie im Dritten Reich schildert Dr. Johannes Donhauser, welche Kinder aus der Region sterben mussten.
Für Dr. Ernst Holländer bestand kein Zweifel: Die 33 Jahre alte Karolina K., die der Neuburger Amtsarzt gerade untersucht hatte, leidet unter einem „angeborenen Schwachsinn“. Das machte er daran fest, dass die Frau aus einem Dorf bei Neuburg seiner Auffassung nach nicht besonders intelligent war und auch ihre beiden Geschwister nur mäßig begabte Schüler waren. Holländer kommt deshalb unweigerlich zu dem Schluss: Diese Frau, die gerade mit ihrem dritten Kind schwanger war, darf keine weiteren Kinder bekommen. Der regimetreue Arzt beantragte deshalb beim Erbgesundheitsgericht in Augsburg ihre Zwangssterilisation.
Der Fall der Karolina K. ist einer von geschätzt 500.000 Sterilisationsverfahren, die in der NS-Zeit zwischen 1934 und 1945 angestrengt wurden. Welche absurden, menschenverachtenden und grauenvollen Auswirkungen die Erb- und Rassenpflege der Nationalsozialisten auf die Menschen zu jener Zeit hatte, darüber berichtete Dr. Johannes Donhauser am Montag bei seinem Vortrag „Opfer der Kinder-Euthanasie aus der Region“. Es war die letzte Veranstaltung eines umfangreichen Rahmenprogramms, das der Leiter des Neuburger Gesundheitsamtes für die Ausstellung „Im Gedenken der Kinder: Die Kinderärzte und die Verbrechen an Kindern in der NS-Zeit“ zusammengestellt hatte.
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