Perfekte Winterillusion unter Glas
Seit dem Wochenende hat am Theatervorplatz in Ingolstadt wieder vorweihnachtliche Atmosphäre Einzug gehalten. Was Besucher alles entdecken können
Schneetreiben und dicke Flocken – darauf mussten die Besucher des Ingolstädter Christkindlmarktes am Samstag zwar noch verzichten und stattdessen mit nasskaltem Wetter vorlieb nehmen. Doch wer am ersten Marktwochenende am Stand von Rosa Schwer vorbeischlenderte, konnte die perfekte Weihnacht zumindest im Miniaturformat bestaunen.
Dort reihen sich neben Zinnfiguren, Spieluhren und Engeln hunderte Schneekugel aneinander. Märchenwelten, winzige Schneemänner oder eine ganze Familie in viktorianischen Kleidern, die andächtig singen – die Motive sind vielfältig, genauso wie die Wünsche der Kunden. Denn während sich die Kinder meist mit einem günstigen und kleinen Exemplar zufrieden geben, darf es für manchen Sammler schon eine richtig große Schneekugel sein, die gut und gerne weit über hundert Euro kosten kann, wie Rosa Schwer erklärt. Ihre schönsten Exemplare hat sie aus den USA. Seit rund 18 Jahren sind sie und ihre Mutter Ros-witha nun schon auf dem Christkindlmarkt mit ihrem Angebot vertreten. Damals, als der Markt noch am Rathausplatz veranstaltet wurde, war ihr Stand mit drei Metern nur halb so groß. Mittlerweile misst er ganze sechs Meter. Viele Stammkunden hätten sie und so manchen Kunden, der aus einem anderen Grund wiederkehrt. „Manchmal kommen die Eltern zurück und erklären: Diesmal habe ich die Kugel kaputt gemacht und nicht meine Kinder“, lacht Rosa Schwer. Die Faszination für Schneekugeln habe bei den Leuten in all den Jahren nicht nachgelassen, erklären beide unisono. Es sei eben eine heile Welt im Kleinformat unter Glas, die den Menschen ein Lächeln ins Gesicht zaubert. „Das Schönste sind immer die leuchtenden Augen der Kinder, wenn sie eine Kugel in den Händen halten“, sagt Roswitha Schwer. Ihr Geschäft läuft gut, das Verkaufen macht Spaß, auch wenn es manchmal ziemlich kalt am Stand werden kann. Dann helfen nur warme Kleidung und ein Ofen in der Bude. Die Kugeln müssen aber bei strengen Minusgraden verräumt werden. Zu groß ist die Gefahr, dass sie platzen. Eines finden die beiden aber schade: „Wir haben leider so gut wie nie Zeit, auch mal einen anderen Christkindlmarkt zu besuchen“, sagt Rosa Schwer.
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