Halb Rennertshofen ist bei ihm zur Schule gegangen
Gustav Doleschel aus Rennertshofen feierte seinen 90. Geburtstag. Was ein Nikolausauftritt mit seinem späteren Beruf zu tun hatte.
Wenn einer 90 Jahre alt wird, hat er einiges zu erzählen. Vor allem, wenn er, wie Gustav Doleschel, die halbe Bevölkerung der Marktgemeinde als Schüler in einer seiner Klassen erlebt hat. Aber nicht nur als Lehrer und Konrektor der Rennertshofener Volksschule, sondern auch in vielen Vereinen war Doleschel sehr aktiv. Und er hat drei Jahrzehnte lang für die Neuburger Rundschau aus der Marktgemeinde berichterstattet. Zu seinem 90. Geburtstag war entsprechend viel los in seinem Haus im Birkenweg.
Bevor er allerdings dorthin kam, hat es ihn nach dem Zweiten Weltkrieg erst einmal nach Hessen verschlagen. Dorthin wurde er aus dem Sudetenland ausgebürgert. „Meine Eltern waren früher nach Bayern ausgesiedelt. Ich wollte sie eigentlich nach Hessen kommen lassen. Aber damals mussten die Kinder dorthin, wo die Eltern waren.“ So kam Doleschel nach Rennertshofen und machte in Neuburg sein Abitur. „Danach habe ich mich bei der Post und bei der Bahn beworben. Aber zu Zeiten der Währungsreform hat niemand eingestellt.“ Einem Zufall und seiner Hartnäckigkeit verdankt es Doleschel, dass er Lehrer wurde. „Ich habe in einer Schule im Donaumoos den Nikolaus gespielt. Ein Lehrer meinte damals: ,Du hast das Zeug zum Lehrer.’“ Doleschel bewarb sich an der Lehrerbildungsanstalt in Lauingen. Und wurde prompt abgewiesen. „Es hieß, sie nehmen nur Kandidaten, die schon einmal vorher auf einer solchen Bildungsanstalt waren.“ Später erfuhr Doleschel, dass auch andere aufgenommen wurden. Er bewarb sich wieder. Dieses Mal hieß es, das Flüchtlingskontingent sei bereits ausgeschöpft. Bei seiner dritten persönlichen Bewerbung konnte er endlich mit dem Leiter der Bildungsanstalt reden. Und dann wurde seine Bewerbung akzeptiert. Doleschel wurde Lehrer – erst im Donaumoos, später in Rennertshofen.
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