Ryder Cup: Kreis folgt der Stadt
Neuburg-Schrobenhausen Volle Rückendeckung gab der Kreisausschuss in seiner gestrigen Sitzung der Bewerbung zum Ryder Cup 2018. Einstimmig empfahl er dem Kreistag, die Absichtserklärung für die RC Deutschland zu bestätigen. Darin stellt der Landkreis Gelder bis zu einer Summe von 450 000 Euro in Aussicht. Damit folgte das Gremium dem Beispiel der Stadt Neuburg, die am Dienstag ebenfalls ihr finanzielles Engagement zusagte und bei einer Million Euro deckelte.
Kreiskämmerer Klaus-Hopp Wiel geht fest davon aus, dass der Einsatz der öffentlichen Gelder aus dem Gesichtspunkt der Wirtschaftsförderung und der Tourismuswerbung kommunalrechtlich auf sicheren Beinen steht. "Bei Großstädten ist dies gang und gäbe", meinte er.
Die Hochrechnungen, für die Wirtschaftsreferent Marcus Csiki jeweils Experten zu Rate zog, seien "sehr konservativ" erstellt worden. Insgesamt belief sich die Schätzung für das sechstägige Golf-Großereignis auf 900 000 Euro. Die Zahl beinhaltet die Kosten für den Sanitätsdienst (20 000 Euro), die Hilfsorganisationen der Region (50 000 Euro), die Einheiten der Feuerwehr (50 000 Euro), die Beleuchtung der Parkplätze (280 000 Euro) und die Abfallentsorgung (500 000 Euro). Höchstens die Hälfte der 900 000 Euro will der Landkreis im Fall des Zuschlages für Rohrenfeld übernehmen. Die Summe soll in den kommenden Jahren bis 2018 im Kreishaushalt angespart und vom Budget für das Marketing abgezwackt werden. Damit sei ausgeschlossen, so Weigert, dass weder "Müllbürger" noch Gemeinden zusätzlich finanziell belastet werden.
300 000 Euro würde es jährlich für Standortwerbung geben
Froh, dass man sich jetzt auch mit Zahlen beschäftigt, zeigte sich Hans Scholz, Sprecher der Freien Wähler im Kreistag. Er bezeichnete die Summe, auch angesichts des anstehenden Treffens der Sparkommission am 12. November, als überschaubar. Neuburgs OB Bernhard Gmehling meinte, dass den Bürgern bewusst gemacht werden müsse, "dass wir für dieses Event zuerst Geld in die Hand nehmen müssen, bevor wir einen Nutzen daraus ziehen können". Dass dieser aber schon ab dem Zuschlag für die Ausrichtung sichtbar würde, verdeutlichte Marcus Csiki. Aus den zu zahlenden 18 Millionen Euro Lizenzgebühr würde die RC Europe ab dann bis 2018 jährlich 300 000 Euro allein für Standortwerbung im Landkreis zur Verfügung stellen.
Verstärkt wollen jetzt OB und Landrat die Menschen Kreis mit ins Boot holen. Um fehlendes Hintergrundwissen zu vermitteln, sind gemeinsame Info-Veranstaltungen in Neuburg und Schrobenhausen, unter anderem auch mit dem Geschäftsführer der deutschen Bewerbergesellschaft RCD, Erwin Langer, geplant. Weitere in Weichering und Karlshuld sollen auf Anregung von Anton Krammer (SPD) dazukommen. Zwar gebe es kein Großprojekt, das nicht auf Gegenwind stoße, so Krammer. Aber setzt man sich mit den Argumenten auseinander, kann man Bedenken ausräumen, meinte Alois Rauscher (CSU).
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