Was Autor Roman Ehrlich über Neuburg denkt
Plus Im NR-Sommerinterview sagt Roman Ehrlich, was er an seiner ehemaligen Heimat Neuburg mag und warum es für die Bürger dort gut wäre, die CSU abzuwählen.
Herr Ehrlich, Sie sind in Neuburg aufgewachsen, haben sich vor drei Jahren jedoch kritisch über die Stadt geäußert. Was stört Sie?
Roman Ehrlich: Sie spielen auf die Rede zur Verleihung des Ernst-Toller-Preises im Neuburger Theater an. Leider wurde die Pointe dieser Rede von einem Teil der Anwesenden gar nicht wahrgenommen: Dass ich an diesem Tag sehr dankbar an den Ort zurückgekehrt bin, der in meiner persönlichen Schule des Schreibens die Erste Klasse gewesen ist. Dankbar dafür, Bekanntschaft mit dem Schriftsteller Ernst Toller gemacht zu haben – durch die Lektüre seiner Bücher – und dafür, dass ich durch das Lesen und Schreiben, das für mich ja hier seinen Anfang genommen hat, Einsicht gewonnen habe in die fundamentale Literaturbedürftigkeit aller Orte, nicht nur der Stadt Neuburg mit ihren Widersprüchen und dem, was mir hier an Sprache und Haltung entgegenschlägt. Wer möchte, kann das zum Beispiel in dem Band nachlesen, den Irene Zanol und Dieter Distl herausgegeben haben und in dem all diese Preisreden versammelt sind. Mir ist bei alldem wieder klargeworden, dass Identität und Heimat sehr egozentrische, kränkungsanfällige Problemfelder sind. Ich kann mich meinem Herkunftsort gegenüber gar nicht objektiv verhalten, sondern immer nur im Hinblick auf die Prägung, die ich von dort mitgenommen habe. Und mein Verhältnis zu dieser Prägung ist naturgemäß selbst ambivalent und problematisch.
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