Wenn Häuser Geschichten erzählen
Ludwig Ried aus Sinning ist den Biografien von rund 50 Anwesen im alten Ortskern von Oberhausen nachgegangen. Das Buch dazu stellt er am morgigen Sonntag vor
Welche Eigenschaften braucht ein Heimatforscher? Klar: Geduld, Ausdauer und Rechercheeifer. Aber auch Sitzfleisch und das Talent, nicht nur altdeutsche, sondern auch krakelige Schriften lesen zu können, sind unabdingbar. Ludwig Ried kann davon ein Lied singen. Für sein neuestes Buch „Oberhausen – wie es einst war. Haus- und Familiengeschichten“ saß er ungezählte Stunden in Archiven und musste nicht selten vergilbte Dokumente entziffern, die auf den ersten Blick nur aus undefinierbaren Tintenstrichen bestanden. „Die Pfarrer hatten oft die schlimmsten Klauen“, verrät der Oberhausener Hobbyhistoriker schmunzelnd. Doch wer sich schon so lange wie Ludwig Ried mit der Geschichte seiner Heimat beschäftigt, den schreckt eine unsaubere Handschrift nicht mehr ab.
Das, was der ehemalige Schulleiter auf 348 Seiten zusammengetragen hat, ist das Ergebnis einer fortwährenden, jahrzehntelangen Recherche. In den 1980er Jahren hat er damit begonnen, Informationen über die Generationenfolge der einzelnen Häuser des „alten“ Oberhausens zusammenzutragen. Das „alte“ Oberhausen, das ist der Ortskern, der sich heute entlang der Hauptstraße zwischen dem Rathaus und dem Autohaus Kastl sowie rund um die Kirche erstreckt. Ried hat unter anderem recherchiert, welche Häuser dort standen, wem sie gehörten, wann sie verkauft, versteigert oder vererbt, abgerissen oder neu gebaut wurden. Rund 50 Anwesen hat er untersucht, die damals der Einfachheit halber mit den Hausnummern 1 bis 41 (manche Häuser trugen auch 1/2- und 1/3-Zusätze) durchnummeriert waren. Bis ins 17. Jahrhundert ist er dabei vorgedrungen; die älteste Quelle stammt aus dem Jahr 1652 und damit vier Jahre nach dem Ende des 30-jährigen Krieges. 5000 Daten sind so über die Jahre und Jahrzehnte zusammengekommen, die Ried nun übersichtlich zusammengefasst hat.
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