Die Planungen für die zweite Donaubrücke in Neuburg ziehen sich weiter hin. Doch es ist absolut wichtig, dass gerade in der jetzigen Phase gründlich gearbeitet wird.
Es ist schon enorm, welcher Aufwand mittlerweile nötig ist, um ein Großprojekt wie die zweite Donaubrücke für Neuburg so weit auf den Weg zu bringen, dass es überhaupt eine Chance bekommt, realisiert zu werden. Weil Fehler in der Planung zusätzliche Arbeit mit sich bringen und damit weitere wertvolle – und nicht zuletzt teure – Zeit verstreichen würde, ist es daher notwendig und absolut wichtig, dass gerade in der jetzigen Phase gründlich gearbeitet wird. Denn nicht nur die Regierung wird sich die eingereichten Unterlagen genauestens ansehen. Auch die Gegner des Projekts werden mit Argusaugen darauf schauen.
Es ist gut, dass die Demokratie, in der wir leben dürfen, jedem die Möglichkeit gibt, sich eine eigene Meinung zu bilden und diese auch öffentlich deutlich zu machen. Daher ist es absolut legitim, dass die Gegner des Projekts auf die Straße – oder in den Auwald – gehen, um ihre Ansicht der Dinge nach außen zu tragen. Egal, inwieweit die Gegenargumente tatsächlich der Wahrheit entsprechen oder auch nicht.
Zweite Donaubrücke in Neuburg: Lieber genau arbeiten
Fakt ist zum Beispiel, dass vor allem auf der Nordseite ein Eingriff in den Auwald unumgänglich ist und – wie übrigens jeder andere Quadratmeter, der für die Brücke beansprucht wird auch – aufwendig ausgeglichen werden muss. Fakt ist zudem, dass die Kosten sich Jahr für Jahr erhöhen, wobei berücksichtigt werden muss, dass der Freistaat den ganz großen Teil davon übernehmen wird.
Nachweislich werden Jahr für Jahr auch im Landkreis mehr Kraftfahrzeuge zugelassen, was dem bundesweiten Trend in ländlichen Regionen entspricht. Die Hoffnung, dass der Verkehr in Neuburg und über die einzige Brücke in der Stadt weniger wird, ist daher eher nicht zu erwarten, auch wenn der Trend zum Rad erfreulicherweise zunimmt. Nicht zuletzt dafür in der Stadt mehr Raum zu schaffen, scheint mit einer Verkehrs entlastenden zweiten Brücke eher realistisch als ohne.
Nach der Bürgerbefragung mit einer erfreulichen Beteiligung von 58 Prozent und einer Zustimmung von knapp 70 Prozent hat der Stadtrat mit einer großen Mehrheit (28:2) im November 2016 die Verwaltung beauftragt, alle erforderlichen Schritte für eine Ortsumfahrung mit zweiter Donaubrücke im Osten (!) anzugehen. Sechs Jahre später ist man kurz davor, das Planfeststellungsverfahren einzuleiten, mit dem schließlich Baurecht geschaffen werden kann.
Letztlich kann jeder Bürger selbst entscheiden, welcher Seite er sich anschließen möchte. Wichtig ist, dass er dies auch aus Überzeugung tut und sich davor gründlich informiert.
Die Diskussion ist geschlossen.