Neubau-Geschäft eingebrochen: Bleiben jetzt nur noch Altbau oder Miete?
Plus Normalverdiener können sich kaum noch neuen Wohnraum leisten. Stattdessen wird das Sanieren von Alt-Immobilien attraktiver. Branchenkenner sehen eine historische Krise.
Eine Apotheke direkt im Nachbarhaus, Bäckereien, Cafés, Restaurants und überhaupt die ganze Innenstadt zu Fuß in wenigen Minuten erreichbar. Es gibt schlechtere Lagen, um in Neuburg zu wohnen, als an der Münchener Straße, gegenüber der Post. Früher, sagt der Bauunternehmer Hans Mayr, hätte er Wohnraum an dieser Stelle innerhalb von wenigen Monaten verkauft. Doch die Zeiten, und vor allem die Kosten, haben sich geändert. Wer eine der 22 Wohnungen, die Mayr dort neu errichten will, sein Eigen nennen möchte, muss - je nach Größe - bis zu eine halbe Million Euro oder sogar mehr auftreiben. Doch wer kann sich das noch leisten? "Mit einem normalen Einkommen wird das schwierig", weiß Mayr. In der vergangenen Woche genehmigte ihm der Neuburger Bauausschuss sein Vorhaben, theoretisch könnten bald die Bagger anrücken. Doch Mayr will mit dem Baustart zunächst abwarten. Denn anders als noch vor einigen Jahren stehen bei solchen Erstbezugs-Angeboten die Interessenten nicht mehr Schlange.
Normalverdiener können sich keinen Neubau mehr leisten
Explodierende Baukosten und um ein Vielfaches gestiegene Zinsen sind dafür verantwortlich, dass der Traum vom nagelneuen Eigenheim für immer mehr Menschen unerreichbar bleibt. "Der Kreis der Menschen, die sich neuen Wohnraum leisten können, wird immer kleiner", beobachtet Hubert Steigemann, Prokurist bei der Neuburger Baufirma Mayr. Die Bedingungen für Kredite seien aktuell kaum noch zu stemmen. Die Folge: Man habe mittlerweile fast nur noch mit Käufern zu tun, die keine Finanzierung benötigen, und den Wohnraum als Investition erwerben. "Normalverdiener" nehmen dagegen vermehrt Abstand von einem Vorhaben, das einen selbst oder sogar die nächste Generation auf Jahrzehnte verschulden würde. Steigemann berichtet von Interessenten, die ihr reserviertes Grundstück wieder zurückgeben müssen, weil ein Bebauen jeden finanziellen Rahmen sprengen würde.
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Die Diskussion ist geschlossen.
Nachtrag. Das Wissen der beiden Experten scheint auch nicht viel bezüglich der aktuellen Lage zu taugen, als würde das Baukindergeld mehr Bauland schaffen. Lustvolle Zusammenarbeit von Paaren im Schlafzimmer schafft bekanntlich liebe Babys aber kein weiteres Bauland.
Wer ist denn für das Angebot an Bauland verantwortlich, wo man nur einige Amts-Stempel benötigt, um die saure Wiese zu Bauland zu definieren? Dass sich die große Mehrheit der Bevölkerung nicht interessiert, was in ihrer näheren Umgebung passiert, rächt sich nun bitter. Die Baubranche ist dabei der größte Versager, denn sie schneiden sich so ins Fleisch, dass man schon von Masochismus sprechen könnte. Die Aufgabe der Baubrache ist es, politisch aktiv zu werden, für mehr Bauland zu sorgen zu erschwinglichen Preisen. Will die Baubranche Massen-Entlassungen und Pleiten? Wiederholung - für Bauland benötigt man nur einige Stempel von Ämtern, dann hätte man mehr Bauland und endlich wieder einen Markt, nach Marktgesetzen, und keine Verwaltung von Mangel nach kommunistischer Art und Weise. Wenn in der Sahara der Kommunismus eingeführt wird, dauert es einige Zeit, dann geht der Sand aus. Wenn in Deutschland der Bürokratismus Blüten treibt, gehen die sauren Wiesen für Bauland aus.
Wenn ich ich Häuser/Wohnungen um die 500.000 bis 1Mio Euro ansehe, frage ich mich zwei Dinge:
1.) Wer überhaupt hat so einen guten sicheren Job, um 25 Jahre lang zuverlässig jeden Monat 3000 bis 4000€ zu tilgen?
2.) Wer will, selbst wenn er es könnte, das überhaupt?
Was man hier in Deutschland für sein Geld an Wohnraum bekommt, steht im krassen Missverhältnis zum tatsächlichen Gegenwert und zum Gehalt, das man in diesem Land erwirtschaften kann. Neubau- Immobilien eignen sich am ehesten noch, um Geld zu waschen.
In dieser Situation müsste ein Staat, der sich ohnehin nicht schämt zu verschulden, ein Konjunktur- Programm zum Bau von Plattenbauten auflegen (die könnte man auch qualitativ hochwertig bauen) um den Wohnungsmarkt von seinem Spukulationsaufschlag zu bereinigen. Ein Teil der investierten Steuergelder fließen wieder in Form von geringeren Sozialausgaben zurück.