Oberes Tor: Stadt Neuburg sucht Verein für zukünftige Nutzung
Für die Sanierung des Oberen Tors sucht die Stadt einen Verein, der die Räumlichkeiten in Zukunft mieten will. Davon hängt ab, ob der Freistaat das Projekt bezuschussen wird.
Oberbürgermeister Bernhard Gmehling (CSU) trägt das baufällige Stadtwahrzeichen am Revers. Erbaut vor knapp 500 Jahren von Pfalzgraf Ottheinrich persönlich, schmückt das Obere Tor zum einen das Neuburger Stadtwappen, das Gmehling sich vor einer Pressekonferenz am Freitag ans Sakko geheftet hat, zum anderen schmückt es auch die Altstadt und markiert ihren östlichen Eingang. Gmehling aber trägt das Wahrzeichen, das auch auf der Denkmalliste des Freistaates Bayern steht, "nicht nur am Revers, sondern auch im Herzen", sagte der Oberbürgermeister bei der Pressekonferenz.
Für die geplante Sanierung hat sich eine Arbeitsgruppe gegründet
Umso mehr freut er sich darüber, dass es mit der Planung um die Sanierung des Tores vorangeht. Eine von Bürgermeister Johann Habermeyer (FW) geleitet Arbeitsgruppe war im April erstmals zusammengekommen und hatte ein auf Denkmalpflege spezialisiertes Architekturbüro aus Pfaffenhofen an der Ilm mit einem Gutachten über den Zustand des Tores beauftragt. Dieses Gutachten liegt nun vor. Die gute Nachricht: "Es ist nicht einsturzgefährdet", sagte Gmehling. Allerdings muss die Stadt eine Grundsanierung angehen. Ein neues Dach muss her, Böden und Wände müssen neu gemacht werden und im nordöstlichen Turm sind zurzeit noch Löcher in den Böden und das obere Geschoss ist nicht zugänglich - das ganze Tor macht im Innenraum, ganz im Gegensatz zur hervorragend erhaltenen Fassade, einen stark baufälligen Eindruck. Keine Schäden allerdings, die - wie Habermayer betonte - nicht normal seien, bei einem knapp 500 Jahre alten Gebäude.
Wie genau die Sanierung nun vonstattengehen soll, ist allerdings nach wie vor unklar. 850.000 Euro plant die Stadt aus eigenen Mitteln ein, weitere 850.000 Euro könnte die bayerische Landesregierung hinzuschießen. Dafür braucht es allerdings ein Konzept für die zukünftige Nutzung der circa 100 Quadratmeter Fläche, die im ersten Stock zur Verfügung stehen. Die Stadt ist deswegen nun auf der Suche nach einem Verein oder einer Organisation, die die Fläche zu einem kleinen Preis (1 Euro pro Quadratmeter) anmietet und die laufenden Betriebskosten trägt.
Oberes Tor in Neuburg: 1,7 Millionen Euro Kosten für Sanierung
Im Juni trifft sich die von Habermeyer geleitete Arbeitsgruppe erneut, bis dahin hofft die Stadtverwaltung, einen Verein gefunden zu haben, der die Räumlichkeiten mietet. Wie genau das Tor im Innenbereich saniert wird, soll dann in Abstimmung mit dem Verein geklärt werden, der das Tor in Zukunft mietet. Fest steht: Starten wird die Sanierung erst nach dem kommenden Schloßfest im Juli nächsten Jahres. Und: Es kommt bloß eine elektrische Heizung in Frage, die das Tor im Winter auf maximal 15 Grad heizen könnte. Massenveranstaltungen oder große Mitgliederversammlungen sind zudem wegen der Statik ausgeschlossen. Konkreten Bewerbungen auf die Räumlichkeiten im Tor gebe es aktuell noch nicht, sondern nur "lose Interessensbekundungen", sagte der Oberbürgermeister.
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