Renate Wicher wird zur Ehrenvorsitzenden des Seniorenbeirats ernannt
Renate Wicher war 12 Jahre lang Vorsitzende des Seniorenbeirats Neuburg – am Montag wurde sie zur Ehrenvorsitzenden ernannt
Wenn Renate Wicher den Pinsel in die Hand nimmt, ist sie glücklich über die gewonnene Freizeit. Sie kann sich endlich mehr der Malerei widmen, ihr größtes Steckenpferd. Als Vorsitzende des Seniorenbeirats hatte sie diese Zeit nicht. Die investierte sie lieber in Verbesserungen und Veranstaltungen für die älteren Neuburgerinnen und Neuburger. Und da sie auch diese Arbeit geliebt hat, blickt sie mit einem weinenden Auge zurück auf zwölf betriebsame aber erfüllte Jahre in diesem Amt. Am Montag wurde sie zur Ehrenvorsitzenden des Seniorenbeirats ernannt – Dank und Anerkennung für ihre unermüdliche Arbeit.
Renate Wicher wird zur Ehrenvorsitzenden des Seniorenbeirats Neuburg
Viermal wurde sie für die jeweils drei Jahre langen Legislaturperiode als Vorsitzende des Seniorenbeirats Neuburg gewählt, davor war sie als Schriftführerin in das Gremium eingetreten. Anfang des Jahres stellte sich Wicher nicht mehr zur Wahl, Christian Braun folgte ihr nach. Dass sie sich überhaupt im Seniorenbeirat engagierte, ist Fritz Seebauer zu verdanken. Er war ihr Vorgänger in diesem Amt und hatte die Wahlneuburgerin schon vor ihrer Rente angesprochen, dass sie doch mitmachen solle.
Fritz Seebauer wusste genau, wieso er Wicher im Seniorenbeirat haben wollte. Und sein Spürsinn sollte ihn nicht trügen. 2008 trat sie bei, 2009 übernahm sie das Amt der Schriftführerin. „Dieter Wilsch hat damals aufgehört und ich habe sein Amt übernommen“, erinnert sich Renate Wicher an die Anfangszeit beim Seniorenbeirat. Das Amt der Schriftführerin sollte sie drei Jahre bekleiden. Im Januar 2012 stand dann der Vorsitz zur Wahl, da Fritz Seebauer nicht mehr antrat. Er schlug sie vor. „Da hat damals niemand gewagt, dagegen zu stimmen“, lacht Renate Wicher im Gedenken an Seebaeuer, der doch so einiges an Durchsetzungsvermögen und Argumentationskraft in die Waagschale werfen konnte. „Fritz hatte mich schon vorher überall mitgenommen und machte mich mit vielen Leuten bekannt.“ So sei es gar nicht so schwer gewesen, in die neue Aufgabe hineinzufinden. „Ich kannte viele Leute in Neuburg, das hat die Arbeit erleichtert.“
Wenn sie die 15 Jahre Revue passieren lässt, denkt sie vor allem an den Seniorenbeirat in Neuburgs Partnerstadt Jesenik. Bei der Gründung dort hatte der Neuburger Beirat Geburtshilfe geleistet, mit Rat und Tat zur Seite gestanden und die Expertise eingebracht.
Das Seniorengolfturnier, das heuer zum zweiten Mal stattfindet, hat Wicher ins Leben gerufen. Sie hofft, dass es weitergeht, denn das Interesse sei riesig gewesen. Gerne erinnert sie sich auch an die Modenschau, die zusammen mit dem Trendshop in der Rennbahn durchgeführt wurde. „Da sind unsere eigenen Leute mitgelaufen.“ Auch an das Seniorenkino, die Tanzveranstaltungen im Hertlein, die sehr beliebt sind, denkt sie gerne. „Ich werde das Angebot auch weiterhin gerne nutzen“, freut sich Wicher auf das Programm, das der Seniorenbeirat jeden Monat zusammenstellt und in einem Flyer veröffentlicht. "Wir haben immer ein Jahrespaket geschnürt, für das dann die Termine gesetzt wurden. Und für jedes Projekt gab es Verantwortliche, die das dann vorbereitet und durchgeführt haben.
Für Renate Wicher steht die Gesundheit mehr im Vordergund
Renate Wicher beendet ihre Tätigkeit mit einem lachenden und einem weinenden Auge. „Ich habe das wirklich gerne gemacht.“ Aber in den vergangenen beiden Jahren musste sie sich um ihre Gesundheit kümmern. Und sie wünschte sich auch mal wieder mehr Zeit für ihre Hobbys. „Zum Malen bin ich so gut wie nicht mehr gekommen." Und endlich hat sie auch mehr Zeit zum Lesen.
Renate Wicher war über Umwege nach Neuburg gekommen. Geboren in Finowfurt bei Berlin, verbrachte sie den Großteil ihrer Jugend in Wuppertal. Nach dem Abitur arbeitete sie für das Unternehmen Bayer und wurde als erste Frau überhaupt im zarten Alter von 19 Jahren in die USA geschickt. Fünf Jahre arbeitete sie dort als Chefsekretärin. Zurück in Deutschland zog es sie wieder näher zu ihrer Verwandtschaft. Einer ihrer Brüder war zur Bundeswehr in Ingolstadt eingezogen worden und lernte bei dieser Gelegenheit eine Neuburgerin kennen. Renate Wichers zweiter Bruder verliebte sich prompt in die Schwester der Neuburgerin. Mit dem Ergebnis, dass ihre beiden Brüder die beiden Schwestern heirateten. Als dann ihre Eltern auch nach Neuburg zogen und von der Ottheinrichstadt schwärmten, kam Wicher ebenfalls an die Donau. Und fand Arbeit in der Firma von Manfred Schertler, bei der sie bis zu ihrer Rente aktiv war.
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