Heindl redet Tacheles
Neuburg l rolg l Der SV Karlshuld hat es in der Kreisliga Donau/Isar erneut versäumt, gegen einen Gegner aus dem Tabellenkeller einen großen Schritt Richtung Herbstmeisterschaft zu machen. Von einem Heimkomplex will Trainer Markus Mattes aber nichts wissen, obwohl seine Elf zweimal in Folge gegen die im unteren Teil des Klassements stehenden VfB Pörnbach (0:1) und TSV Wolnzach (2:2) Federn lassen musste.
"Wenn es gegen vermeintlich leichtere Gegner geht, scheint jeder ein paar Prozent weniger zu geben. Aber das können auch wir uns nicht erlauben", glaubt der Karlshulder Übungsleiter den Grund für die beiden Ausrutscher zu kennen. Am morgigen Sonntag hat Mattes nun weniger Sorgen, dass seine Truppe nicht voll motiviert sein könnte. Der Spitzenreiter muss nämlich zum Verfolger FC Schweitenkirchen (4.) reisen. "Wenn wir gegen das Schlusslicht nicht gewinnen, dann können wir nicht nach Schweitenkirchen fahren und sagen, dass wir dort einen Dreier holen. Aber ein Punkt müsste drin sein", meint Mattes. Seiner Meinung nach gibt es ohnehin keinen Grund, die Hallertauer, die in der abgelaufenen Saison knapp dem Abstieg entgingen, zu unterschätzen. In ihren bisherigen vier Heimpartien fuhren sie vier Siege ein und kassierten dabei erst einen Gegentreffer.
Den Aufschwung brachten der neue Spielertrainer Robert Janovic, der im Mittelfeld die Fäden zieht, und Torjäger Michael Königsmark. "Da werden wir uns schon was einfallen lassen, dass die beiden nicht so recht zum Zug kommen. Den Rest der Mannschaft kennt unser Keeper Markus Mayer, der im letzten Jahr dort noch im Tor stand, nahezu auswendig", verlässt sich Mattes auf das Insiderwissen seines Schlussmanns. So reist der Karlshulder Coach recht optimistisch in die Hallertau, da man bis auf Stefan Baumgärtner alle Mann an Bord hat.
Mehr Sorgen als Mattes hat sein Trainerkollege Willi Heindl, der mit dem SV Karlskron (10.) immer tiefer in den Tabellenkeller rutscht. Heindl ließ diese Woche so richtig Dampf ab. Er werde sich ab sofort nicht mehr schützend vor die Mannschaft stellen und es werde seinerseits auch keine Streicheleinheiten mehr geben. "In unserer Situation sind jetzt Typen gefragt, aber die habe ich nicht", schimpfte Heindl. "Wenn es so weitergeht, werden wir mit dem aktuellen Kader den Klassenerhalt nicht schaffen", blickt der Karlskroner Coach schweren Zeiten entgegen.
"Unsere Jungen sind Lichtjahre von der Kreisliga entfernt. Die sind noch zu grün, um die Kohlen aus dem Feuer zu holen. Das müssen schon andere machen", kritisiert Heindl nicht nur die verheißungsvollen Neuzugänge, von denen er enttäuscht ist. Auch die erfahrenen Akteure bekamen ihr Fett ab. "Sie suchen immer wieder ein Alibi und wollen sich so durchmogeln", redete "Daueroptimist" Heindl unter der Woche Tacheles mit seiner Mannschaft. Ob die angezählte Truppe nun ausgerechnet morgen beim FC Mindelstetten (5.) die Wende schafft, ist zu bezweifeln. "Wir müssen aus den nächsten sechs Spielen drei Siege einfahren, sonst überwintern wir am Tabellenende", will Heindl nichts beschönigen.
Das Topspiel der Woche steigt am Sonntag bei der SpVgg Wolfsbuch/Zell, die nur zwei Zähler Rückstand auf den SV Karlshuld hat. Der Überraschungszweite erwartet den VfB Friedrichhofen (6.). Auf die Erfolgsspur zurückfinden sollte der TSV Mailing (3.) beim VfB Pörnbach (9.), der letzten Sonntag nach 23 Partien die erste Heimschlappe hinnehmen musste.
In der A-Klasse West bleibt der TSV Lichtenau auf Herbstmeisterkurs. Die Grenner-Schützlinge erwarten am Sonntag den zweiten Anzug des Bezirksligisten SV Türkisch Ingolstadt (6.) und sollten im neunten Match ihren achten Sieg einfahren. Weiter in der Verfolgerrolle sollte Karlshuld II (4.) bleiben, der beim FC Hitzhofen 2 (11.) als klarerer Favorit gilt.
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