Einfach mal ins „Gras beißen“
Kräuterpädagoginnen preisen heimische Gräser, Kräuter und Früchte an
Weichering Vielen sind sie ein Dorn im Auge, doch für Christine Hammer und andere Eingeweihte sind Giersch, Löwenzahn und Brennnessel weitaus mehr als nur störendes Unkraut im heimischen Garten: Die Inhaberin des Gasthofes Vogelsang hat sich zur Kräuterpädagogin ausbilden lassen und zur Einweihung ihrer neuen Küche gleich mehrere ihrer ehemaligen Seminarkolleginnen eingeladen. Die Expertinnen präsentierten im Rahmen einer kleinen Ausstellung, was man alles aus den Pflanzen machen kann. Künftig möchten die Frauen ihr Wissen nicht nur mit Interessierten bei Führungen und Veranstaltungen teilen, sondern ihre Produkte auch unter einer gemeinsamen Marke verkaufen.
So wie Charlotte Kistenmacher aus Günzburg, die nicht nur Produkte aus Kräutern herstellt, sondern ihre gesammelten Schätze trocknet und auf selbstgemalte Bilder klebt. Sie ist von den Kräutern überzeugt: „Sie sind unbehandelt, man findet sie überall und sie sind unglaublich vitaminreich. Wenn man ab und zu ein Blatt Löwenzahn oder Spitzwegerich unter den Salat mischt, nimmt man viel mehr Vitamine auf“, erklärt sie. Dazu schaffen Kräuter es, dem Essen eine ganz andere Note zu geben: „Viele Menschen wissen gar nicht, wie unterschiedlich und vielfältig Gräser schmecken können. Deswegen hat unser Ausbilder immer gesagt, man muss einfach öfter mal ins ’Gras beißen’, um das herauszufinden“, schmunzelt sie. Doch auch bei Kräutern, Gräsern und Pflanzen gilt es wie beim Schwammerlsuchen vorsichtig zu sein. „Man muss schon wissen, was man pflückt. Aber die Giftpflanzen lernt man relativ schnell kennen“, sagt Kistenmacher. So wie die Vogelbeeren, die die Frauen eingekocht haben und nun in Einweckgläsern verkaufen. Dabei seien die Früchte gar nicht wirklich giftig, wie die Kräuterpädagogin aus dem schwäbischen Burgau erklärt, sondern für Menschen im rohen Zustand lediglich unverträglich. Dieses Wissen um die heimischen Pflanzen sei einfach im Laufe der Zeit verlorengegangen. „Wir verwenden meistens alte Rezepte. Wir machen nichts Neues und erfinden auch nichts, sondern beziehen nur uns auf das, was schon immer da war“, sagt sie.
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.