Millionendeal ist perfekt
Die Gemeinde kauft ein ehemaliges Speditionsgelände. Hier sind zukünftig der Bauhof, die Gemeindeverwaltung und die Feuerwehr beheimatet
Alerheim Der Kaufvertrag ist unterschrieben, die Tinte trocken. Die Gemeinde Alerheim hat das ehemalige Speditionsgelände der Familie Beck am Ortsrand von Alerheim gekauft. Nach Angaben von Bürgermeister Christoph Schmid kostet das rund 10500 Quadratmeter große Gelände knapp eine Million Euro. „Mit den Nebenkosten wird das Projekt mit Sicherheit die Millionenmarke übersteigen“, sagt Schmid.
Der Kauf hatte sich schon seit dem Sommer angebahnt. Die Familie Beck habe der Gemeinde damals ein Verkaufsangebot gemacht. Über den Kaufpreis sei man sich dann schnell einig gewesen. Offizieller Einzug ist der 1. Januar 2016. Doch schon in den nächsten Wochen wird das Gelände als Bauhof, für Verwaltungsaufgaben und zukünftig auch als Feuerwehrhaus genützt.
Der Deal sei für die Alerheimer Verkäuferfamilie Beck und für die Gemeinde eine Win-Win-Situation, sagt Schmid. „Wir haben somit unser Bauhof-Problem auf einen Schlag gelöst“, erklärt der Bürgermeister. Der Alerheimer Bauhof hatte seit längerer Zeit keinen festen Platz mehr gehabt. Zudem habe nun auch die Gemeindeverwaltung ein vorübergehendes Zuhause. Diese musste vor kurzem wegen Sicherheitsbedenken aus dem einsturzgefährdeten Alerheimer Rathaus ausziehen. Das vorübergehende Zuhause könnte laut Schmid aber auch zu einer festen Heimat werden: „Die Verwaltung ist erst einmal in den nächsten drei Jahren auf dem Bauhofgelände.“ Demnächst sollen Schmids Büro und Vorzimmer dort eingerichtet werden. Ob nach den drei Jahren ein neues Rathaus gebaut werde, sei derzeit noch vollkommen offen. Schmid hätte persönlich nichts gegen eine dauerhafte Bleibe auf dem neu erworbenen Gelände. Dies sei auch die finanziell sinnvollste Lösung und stärke die Synergie-Effekte zwischen Bauhof und Gemeindeverwaltung. Schließlich mache der Bauhof viele Tätigkeiten, die eng mit der Gemeindeverwaltung abgesprochen werden müssen wie den Winterdienst, die Instandhaltung von Wegen und Kanalisation oder die Pflege der Grünanlagen und Spielplätze.
Fest steht laut Schmid auch, dass im Laufe der nächsten eineinhalb Jahre die Freiwillige Feuerwehr Alerheim auf das Gelände ziehen wird. Das aktuelle Feuerwehrhaus genüge Schmid zufolge nicht mehr den modernen Ansprüchen einer Feuerwehr. Außerdem gebe es auf dem neuen Gelände genug Platz. Im Gegensatz zu den anderen Umzugsinvestitionen unterstütze der Staat den Umzug des Feuerwehrhauses mit einem Zuschuss von rund 110000 Euro.
„Das Gelände möglichst effizient und sinnvoll zu nutzen, ist die große Herausforderung“, sagt Schmid. Es sei sehr von Vorteil, dass man die bestehende Infrastruktur auf dem Gelände sofort nutzen könne. „So starten wir von null auf hundert durch“, formuliert es Schmid bildhaft.
Man habe den Kauf unbedingt noch vor dem Winter abwickeln wollen. „Ich habe keine Ahnung, wie es sonst mit der Gemeindeverwaltung weitergegangen wäre“, sagt Schmid. So wie in den vergangenen Wochen hätte es zumindest nicht allzu lang weiterlaufen dürfen. Das Gemeindearchiv war zuletzt in einer Garage gebunkert.
Die Zeiten, als man im Rathaus von Rissen in den Wänden umgeben war, sind nun vorbei in Alerheim. „Im November soll das alte Rathaus noch abgerissen werden“, sagt Schmid. Das neu erworbene Gelände wurde erst vor 17 Jahren bebaut. Da sollte es noch etwas dauern, bis dort Risse in der Wand entstehen.
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