Die unbekannten Toten
Lange wusste man nicht, wer in den sogenannten Russengräbern beerdigt wurde. Bis Siegfried Thum Protokolle durcharbeitete. Auch er hat die Angriffe auf Nördlingen miterlebt
Oft ist Siegfried Thum über den Nördlinger Friedhof gelaufen. Privat oder bei seinen Führungen. Und zwei Grabstätten beschäftigten ihn stets besonders. Die beiden sogenannten Russengräber. Ohne Namen waren die Leichen dort vergraben worden, wohl zum Ende des Krieges. Thum, der in seinem Ruhestand für das Nördlinger Stadtarchiv ehrenamtlich arbeitet, fragt sich, warum die Männer gerade dort begraben sind, was ihr Schicksal gewesen sein mag...
70 Jahre zuvor ist Thum gerade mal sechs Jahre alt. Er sitzt im Keller des Hauses seiner Großeltern im Krippenweg in Nördlingen. Wieder einmal heulen an diesem Karfreitag im April 1945 die Sirenen, wieder einmal ist das Dröhnen der herannahenden Flugzeuge zu hören. Und dann kommen die Bomben. Erst ist nur ein Pfeifen zu hören, dann, laut krachend, die Detonation. Der Keller fängt an zu wanken, der kleine Knirps fühlt sich wie auf einem Schiff. Immer näher kommen die Einschläge. Die Menschen im Keller, Thums Großeltern, seine Tante mit zwei kleinen Kindern, sie alle fangen an zu beten. Doch es wird immer lauter.
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