
Oettingen: Freibad schließt bald

Plus Im Wörnitz-Freibad in Oettingen steht die Sanierung an. Was Badegäste jetzt beachten müssen und was sie sich von den Arbeiten wünschen.

Die Sonne strahlt über der Wörnitz. Einige Badegäste sitzen auf ihren Liegen, ein kleines Mädchen nimmt Wasser in ihre Hände, wirft es in Richtung ihrer Mutter und ruft „Wasserschlacht!“ Die Badenden nutzen es aus, dass sie sich noch im Wörnitzfreibad in Oettingen aufhalten können.
Ein Bauzaun wird am Freibad Oettingen aufgestellt
Denn ab Montag, 2. September, ist das Freibad geschlossen und die Baumaßnahmen zur Sanierung des Bads beginnen, wie die Stadt mitteilt. Michelle Grieb, Mitarbeiterin im Bauamt, sagt, dass ab dem 2. September ein Bauzaun aufgestellt werde: „Damit keiner mehr reinkommt. Denn in den ersten zwei Wochen wird abgerissen.“ Zunächst werden das Eingangsgebäude und die Brücke entfernt, anschließend kümmere sich eine Firma um die Fundamente für die neuen Gebäude. Wann die neue Brücke installiert wird, kann Grieb noch nicht sagen. Es werden außerdem neben dem neuen Einlass rollstuhlgerechte Wege aus Holz, Duschen sowie ein großes ebenerdiges Hüpfkissen errichtet: „Das kann man sich wie eine Hüpfburg vorstellen“, schildert Grieb und sagt: „Bis 20. April 2020 sollte alles erledigt sein.“
Die Zwillingsschwestern Ute und Petra Köninger gehen schon seit ihrer Kindheit ins Bad: „Wir haben hier das Schwimmen gelernt. Das ist unser zweites Wohnzimmer“, sagt Ute Köninger. Dinge wie scharfe Fugen im Planschbecken sollten angegangen werden, aber viel Veränderung wollen die beiden in dem Bad nicht haben. „Ich weiß nicht, ob man aus einem Oldschool-Bad ein Highlight-Bad machen muss“, meint Petra Köninger. Ihre Schwester ist „gespannt, wie es dann ausschaut, wenn es fertig ist.“
Oettinger sieht die geplanten Holzwege kritisch
Ähnlich sieht es der Oettinger Reinhold Riedelsheimer: „Wir müssen uns überraschen lassen.“ Er ist ebenfalls mit dem Bad zufrieden und kommt nach Möglichkeit jeden Tag in das Freibad. „Ich erwarte, dass es nicht zu modern wird“, sagt der 73-Jährige, der die geplanten Holzwege im Gras eher kritisch sieht. Im Winter sei das Gebiet häufig überschwemmt. So wie Riedelsheimer äußert sich der Großteil der Personen, die sich an diesem Tag im Bad aufhalten. Die Besucher wollen wenig Veränderung und dass der „Charme des Bades erhalten bleibt“, wie ein Badegast aus Nördlingen sagt.
Auch der 33-jährige Robert Strauß vertritt eine ähnliche Meinung, sagt aber: „Es wird Zeit, dass die Brücke mal saniert wird. Ich hoffe, dass es nächstes Jahr umso schöner wird.“ Er wünsche sich, dass die Minigolfanlage in Zukunft renoviert wird. Diese wird, wie der Bootsverleih, mit Baubeginn geschlossen sein. Die Stadt Oettingen ruft die Kabinenbesitzer dazu auf, alle Dinge aus den Kabinen bis zum 1. September mitzunehmen. Erst zur Eröffnung 2020 sei der Zugang zu den Kabinen wieder möglich. Die Kneippanlage könne weiter genutzt werden. Kioskbetreiber Gerhard Janu verkauft während der Bauzeit Essen und Getränke im Vereinsheim der Stockschützen hinter dem Kneippbecken.
Die Sanierung des Bades wurde lange diskutiert. Im Februar 2017 gab es in Oettingen deshalb auch ein Bürgerbegehren. Damals entschied sich die Mehrheit der Bürger, die abgestimmt hatte, dafür, dass die Brücke wieder am bisherigen Standort gebaut wird. Der Stadtrat hatte im Jahr 2016 ursprünglich beschlossen, dass die Brücke auf Höhe des Wehres gebaut wird.
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