Liebe zum sängerischen Detail
Singverein Wallerstein zeigt sich auch schwieriger Chorliteratur gewachsen
Männerchöre sind im Ries rar geworden. Darum ist es erfreulich, dass der Chorleiter des Singvereins Wallerstein, Reinhold Müller, immer noch eine stattliche Zahl von Männern für das Singen begeistern kann. Das fast schon traditionelle geistliche Konzert in der Kirche St. Alban eröffneten zwei Lieder aus Friedrich Silchers unerschöpflichem Schatz der Liedbear-beitungen für Männerchöre. Mit ausgewogenem Stimmklang und gelungener Textverständlichkeit drückte der Chor im „Sanctus“ und „Der Strom der Zeit“ die Verehrung Gottes und die Vergänglichkeit des menschlichen Lebens aus, wie in dem bekannten Spruch von Matthias Claudius „Der Mensch lebt und besteht nur eine kurze Zeit“ in einem Liedsatz des Hans Georg Nä-geli, eines Zeitgenossen Silchers. Dass auch ein relativ kleiner Chor wie das „Ensemble Intermezzo“, der gemischte Chor des Singvereins, in der Lage ist, schwierige Chorliteratur, wie Felix Mendelsohn-Bartholdys „Wirf dein Anliegen auf den Herrn!“ und Max Regers „Dein Wort, o Herr, wohnt weit“ weithin intonationssicher und mit textbezogener Dynamik darzubieten, ist ein sicht- und hörbares Anliegen des Chorleiters. Seine Auswahl der Chorliteratur dürfte auch eine Motivation der Sänger sein, denn neben diesen anspruchsvollen Werken bedeutender Komponisten entdeckt Müller vor allem auch volksnahe Kompositionen wie die „Mühlauer Singmesse“ von Siegfried Singer, die mit dem gemischten Chor und Helmut Scheck an der Orgel sowie vier ausgezeichneten Bläsern der Knabenkapelle Nördlingen, Nico Beck und Andre Schneider (Trompete), Hannes Geiger und Simon Metzger (Posaune), einen stimmungsvollen Mittelpunkt des Konzertes darstellte. Zu einem geistlichen Programm gehörten auch Lieder wie „Vater unser“ (Gerhard Rabe), „Ave Maria“, „Der Herr sei mit dir“ (Robert Pappert), die der Männerchor mit Liebe zum sängerischen Detail darbot, ebenso wie die Worte des Christian Fürchtegott Gellert in einer Bearbeitung des Balladenmeisters Carl Loewe und ein andachtsvolles „Herr, schütze uns!“ als andachtsvolles Beispiel der östlichen Liturgie.
In einem Satz von Hartmut Wegener über „Steal Away“ (Schleich dich hinweg zu Jesus!) wurde auch noch ein in der Jazzmesse beheimatetes Spiritual gesungen. In der „Ethno-Mass“ von Lorenz Maierhofer steckt eine Friedensbotschaft, die das „Ensemble Intermezzo“ in zwei Sätzen daraus vortrug: „The River is Flowing“ und „Hambani Kahle“ mit den Aussagen, dass die Erde nicht den Menschen gehöre und Frieden und Freiheit herr-schen mögen.
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