Ungewohntes Instrumentarium
Luthers Hochzeitsmusiken in Hohenaltheim aufgeführt
Hohenaltheim „Schlagzeug ist nicht alles, aber ohne Schlagzeug ist alles nichts!“ Nach diesem Moto würzte Peter A. Bauer die Renaissancemusik der „Capella de la Torre“ mit Schnur- und Rahmentrommel, Tambourin, Holzlöffeln, Darabuka und, wie er stolz verkündete, einer „professionell“ gespielten Triangel. Dies gehörte vor allem zur Heiterkeit der Tänze und Canzonen bei der Hochzeitsfeier Martin Luthers mit Katharina von Bora, die das Ensemble mit historischen Instrumenten in Ermangelung eines historisch überlieferten Programms nachzuempfinden versuchte.
Schalmei (Katharina Bäuml), Pommer (Birgit Bahr) und Dulcian (Regina Sanders) gelten als die Doppelrohrblatt-Vorgänger von Oboe, Englischhorn und Fagott. Mit ihren näselnden, schnarrenden Tönen waren sie wesentlich lauter und verdrängten damals weitgehend die Blockflöten. Eindrucksvoll bestimmten sie das bestens in die Hohenaltheimer Kirche passende Konzert und umspielten virtuos den Gesang des Bassisten Matthias Gerchen. Den Continuo-Part und die Harmoniegrundlagen lieferte Paul Bars an dem wohlklingenden Orgelpositiv, die melodische Unterstützung Gerd Schnackenberg mit der seit dem 15. Jahrhundert chromatisch schon richtig intonierenden Zugposaune. Beginnen sollte die Hochzeit der Luthers nach Vorstellung der Ensembleleiterin Katharina Bäuml mit einem Moriskentanz des Tielman Susato, dem das geistliche Lied „Mit Gott so wölln wirs heben an“ folgte, ganz im Sinne des Reformators, der selbst zahlreiche Kirchenlieder verfasste. Langsamen Schrittes geleitet eine „Ciaconna“ von Antonio Falconieri den Gang zum Gottesdienst, der mit einem Gloria-Kanon zweier Schalmeien beginnt und es hebt ein Freudengesang an zugunsten der Hl. Anna, der Martin Luther seinen Weg ins Kloster versprochen hatte, mit „Gaudeamus omnes annae Matris“.
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