Römische Siedlung bei Munningen: Was die steinernen Inschriften verraten
Plus Die bereits 2009 beim Bau der Munninger Umgehung entdeckten Reste zweier römischer Steingebäude gaben den Wissenschaftlern lange Zeit Rätsel auf. Mittlerweile ist klar, wozu die Bauwerke dienten. Und es könnten noch weitere Überraschungen im Erdreich liegen.
Als im Jahre 2009 die Ortsumgehung von Munningen gebaut wurde, war von der Trasse auch ein Teil des römischen Munningen betroffen. 14 Wochen lang waren Archäologen mit den Untersuchungen beschäftigt, die völlig neue Erkenntnisse erbrachten. Neben 18 hölzernen Brunnen und einem großen hölzernen Speicherbau fanden sich Reste von zwei bislang unbekannten Steingebäuden im Bereich der ehemaligen Zivilsiedlung. Bei einem der jüngeren Limeskongresse sind diese Funde eingeordnet worden, später hat es eine wissenschaftliche Publikation gegeben. In deutscher Sprache gibt es aber kaum Informationen über den Tempel.
In einem Gebäude fanden sich überraschend Bruchstücke kleiner Götterstatuetten, außerhalb lag eine dicke Schicht verbrannter Tierknochen, die vielleicht auf einen Brandopferplatz hindeuten. Der Grundriss und mehrere im Inneren entdeckte Inschriftenfragmente aus Solnhofener Plattenkalk verrieten dann die Nutzung des Bauwerks. Es handelte sich um einen sogenannten gallo-römischen Umgangstempel. Dieser Tempeltyp besteht meist nur aus einem Raum (Cella) mit einer Tür. Um den Raum verläuft ein Umgang. Vor allem in den gallischen, germanischen und britischen Provinzen des römischen Reiches mit einer ehemals keltischen Kultur ist er bekannt. Auch in Munningen und Oettingen fanden sich Hinweise, die für das Zusammenleben der Römer mit den Resten der ehemaligen keltischen Bevölkerung sprechen.
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