Das Oettinger Wörnitzfreibad ist umgebaut: Wann kann man wieder baden?
Das neu gestaltete Wörnitzfreibad Mühlespan in Oettingen lädt bald wieder zum Schwimmen und Verweilen ein. Wie das Projekt umgesetzt wurde und wie viel es kostet.
Das neu gestaltete Flussbad Mühlespan in Oettingen lädt bald wieder ein, sich auf den Lichtungen zwischen dem alten Baumbestand zu erholen. Der Abschluss der Bauarbeiten wurde am Freitag in kleiner Runde gefeiert. Ursprünglich war eine Feier am 16. Mai, dem bundesweiten Tag der Städtebauförderung, geplant, fiel aber wegen der Corona-Beschränkungen aus. Stadtbaumeister Klaus Obermeyer ist zuversichtlich, die Eröffnungs-Feier Mitte Mai kommenden Jahres nachholen zu können.
Auf dem Rasen vor dem neuen hochwassersicheren Holzsteg begrüßte Bürgermeister Thomas Heydecker die mit Abstand zueinander stehenden Gäste. Neben den Stadträten waren die am Bau beteiligten Architekten und Planer sowie die ehemalige Bürgermeisterin Petra Wagner geladen. Heydecker erzählte, dass er hier als Kind Schwimmen gelernt habe. Wie für viele Oettinger, sei das Freibad eine wichtige Konstante in seinem Leben. Deshalb freue er sich, dass am 8. Juni der Betrieb offiziell wieder beginnen kann. Um die aktuell gültigen Regeln zu den Kontakteinschränkungen umzusetzen, erarbeite er gerade mit Obermeyer ein Hygienekonzept. Die Öffnung komme gerade recht, da sie in eine Zeit falle, für die das Goethe-Zitat „Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah?“ besonders passe.
2014 begann der Planungswettbewerb
Seine Vorgängerin Petra Wagner ließ anschließend die Entwicklung der Bauplanung Revue passieren. Diese begann 2014 mit der Auslobung eines Planungswettbewerbs. Ende 2015 wurde sie konkret, als der Wettbewerb die Gewinner kürte. So erhielt das Architekturbüro Storch Landschaftsarchitektur mit seinen Planungspartnern den Auftrag für die Neugestaltung des Flussbades.
Die kalkulierte Finanzobergrenze lag bei einer Million Euro, 2016 sollte geplant und 2017 gebaut werden. Doch ein Bürgerentscheid im Februar 2017 bremste die ausgearbeitete Umsetzung und verlangte, die neue Brücke am alten Platz zu belassen. Wie Wagner betonte, konnte Obermeyer die Architekten dazu motivieren, mit einer veränderten Planung weiterzumachen. Dies führte zu einer Kostensteigerung auf 1,65 Millionen Euro, woran das Bauprojekt nun zu scheitern drohte. Doch eine Erhöhung der Fördermittel durch die Regierung von Schwaben von 60 auf 80 Prozent schloss diese Finanzlücke.
Stadtbaumeister Obermeyer ergänzte ihre Ausführungen durch einen Blick auf die Entwicklung der Baustelle. Die Ausschreibungen für die Gewerke begannen, nachdem der Stadtrat 2019 mit einem engen Zeitplan der Winterbaustelle zugestimmt hatte. Nach schleppendem Beginn beim Angebotseingang hatten sie dann Glück mit den engagierten Firmen, die ihre Arbeiten mit Bravour verrichteten. So lieferte die Firma Fleischmann aus Kulmbach, trotzdem ihr die Lagerhalle abgebrannt war, die Fertigteile für die Eingangshalle eineinhalb Wochen später. Und so konnte durch die gute Zusammenarbeit aller Gewerke am 4. Dezember 2019 das Richtfest gefeiert werden.
Das Geländer am Eingangsgebäude fehlt noch
Im Januar begannen die Dachklempnerarbeiten, Ende Januar wurde die neue Brücke eingepasst und im Eingangsgebäude erfolgte der Innenausbau. Das letzte Gewerk, das dieser Tage das Gelände verlässt, sollte die Firma Lechner mit ihren Landschaftsarbeiten sein. Doch bedingt durch die Corona-Krise verzögere sich die Fertigstellung des Schaltschranks, wie auch das Geländer am Eingangsgebäude noch fehlt.
Architekt Rico Schubert, der den Eingangsbereich und die Brücke entworfen hatte, betonte im Gespräch mit den Rieser Nachrichten, dass es ihm wichtig sei, sehr langlebig zu gestalten und dass sie Glück gehabt hatten, Handwerker zu finden, die „ihr Herzblut reingegeben haben“. Gemeinsam hätten sie für dieses einmalige Areal mit dem alten Baumbestand etwas elegantes wie auch robustes geschaffen.
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