Protest gegen Zuschuss
Buchdorf In der Gemeinde Buchdorf wird es möglicherweise bald wieder einen Bürgerentscheid geben. Auslöser ist der Beschluss des Gemeinderats, dass sich die Kommune am Neubau des Jugend- und Pfarrheims der Katholischen Kirchenstiftung mit 350 000 Euro beteiligt. Die Parteifreie Wählergemeinschaft (PWG) Buchdorf lehnt eine solche Lösung ab und plädiert für den Bau eines "Bürgerhauses", das mit einem neuen Rathaus verbunden werden sollte. Daher bildete sich eine Initiative, die ein Bürgerbegehren startete. Günther Otto, Sprecher der Initiative und PWG-Gemeinderat, teilte unserer Zeitung mit, dass man die benötigten 125 Unterschriften beisammen und eingereicht habe.
Das Thema Jugend- und Pfarrheim sorgt in Buchdorf seit einigen Wochen für Gespräche und Diskussionen. Das bestehende Gebäude in der Kirchgasse ist rund 40 Jahre alt. Bürgermeister Vellinger zufolge gab es Überlegungen, das Bauwerk zu sanieren. Das wäre jedoch unwirtschaftlich, wie der Baudirektor der Diözese festgestellt habe. Das Gebäude habe einen niedrigen Wert, eine Sanierung würde aber 350 000 bis 400 000 Euro kosten. Deshalb fasse die Kirchenstiftung St. Ulrich einen Neubau ins Auge. Ein Vorentwurf sieht ein 23 Meter langes und zehn Meter breites Bauwerk vor mit einem 100-Quadratmeter-Saal, einer Küche und Toiletten im Erdgeschoss sowie Gruppen- und Verwaltungsräumen im Dachgeschoss. Die Diözese sicherte zu, 350 000 der geschätzten Gesamtkosten von 830 000 Euro zu übernehmen - unter der Bedingung, dass auch die politische Gemeinde 350 000 Euro zuschießt. Den Rest müsste die örtliche Kirchenstiftung tragen.
Die Entscheidung im Gemeinderat für dieses Konzept fiel mit 9:0 Stimmen. In der Sitzung ging es freilich gar nicht harmonisch zu. Die dreiköpfige PWG-Fraktion verließ vor der Abstimmung aus Protest den Raum. Eine Woche zuvor hätten die Räte auf Initiative der PWG hin noch mit deutlicher Mehrheit (8:3) beschlossen, einen Planer zu beauftragen, der ein Gesamtkonzept für ein Bürgerzentrum mit Rathausanbau erstellen soll, schildert Otto. In der nächsten Sitzung stellte dem PWG-Fraktions- und Ortsverbands-Vorsitzenden zufolge Vellinger dann erneut den Zuschussantrag auf die Tagesordnung - für die PWG-Räte ein ungeheuerlicher Vorgang. Das Jugend- und Pfarrheim, das nun neu gebaut werden soll, würde "für eine so große Summe viel zu wenig genutzt", kritisiert Otto. Der bezweifelt, dass die momentan in Buchdorf in diversen Buden organisierten Jugendlichen dieses Heim akzeptieren würden: "Die gehen da nicht rein." Also würde die große Summe für vielleicht 25 KLJB-Aktive und eine Mutter-Kind-Gruppe ausgegeben.
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