
Deutlich mehr Arbeitslose im Landkreis Donau-Ries

Die Arbeitslosenquote stieg 2020 drastisch an. Nach Einschätzung der Arbeitsagentur verhinderte die Kurzarbeit jedoch schlimmeres. Was sonst noch auffiel.
Im Landkreis Donau-Ries ist die Arbeitslosenquote im Laufe des Jahres 2020 um 0,8 Prozentpunkte auf 2,5 Prozent gestiegen. Das geht aus einer Pressemitteilung der Agentur für Arbeit hervor. „Wir haben ein recht turbulentes Jahr 2020 hinter uns“, sagt Richard Paul, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur. „Nachdem einzelne Wirtschaftsbereiche bereits von konjunkturellen Problemen und strukturellen Veränderungen betroffen waren, hatte uns zusätzlich die Corona-Pandemie ab März fest im Griff.“
Eine besondere Bedeutung im Verlauf des Jahres 2020 misst Paul der Kurzarbeit zu. Sie sei „Thema Nummer Eins“ gewesen. Seiner Einschätzung nach trage sie „in einem nie dagewesenen Maße zur Sicherung der Beschäftigung bei“. Paul weiter: „Die Unternehmen halten nach wie vor an ihren Mitarbeitern fest.“ Das habe jedoch seinen Preis. Im Jahr 2020 zahlte die Agentur Donauwörth nach eigenen Angaben 73 Millionen Euro für Kurzarbeitergeld aus, es wurden über 54 Millionen Euro Sozialversicherungsbeiträge erstattet. Ein Jahr zuvor waren es insgesamt lediglich 3,6 Millionen Euro.
Im Ries liegt die Arbeitslosenquote bei 2,3 Prozent
Aus den Angaben der Agentur geht ebenfalls hervor, dass bei den jüngeren Arbeitslosen unter 25 Jahren die Arbeitslosigkeit um 62,4 Prozent gestiegen ist. In der Altersgruppe ab 50 Jahren betrug dieser Anstieg 2020 32,9 Prozent. Auffällig ist demnach zudem, dass Männer im abgelaufenen Jahr stärker von Stellenverlusten betroffen waren als Frauen.
Aktuell liegt im Geschäftsstellenbezirk Nördlingen die Arbeitslosenquote, wie bereits im November, bei 2,3 Prozent. Insgesamt sind 732 Menschen arbeitslos gemeldet, das sind neun weniger als vor einem Monat und 152 mehr als vor einem Jahr. Im Dezember wurden zudem 68 neue Arbeitsstellen gemeldet, 47 weniger als im November. Im Geschäftsstellenbezirk Nördlingen sind aktuell 427 offene Stellen gemeldet. (pm)
Lesen Sie auch:
- Jobverlust in der Corona-Krise: So lief unsere Bürgerrecherche
- Strenesse geht, eine neue Marke kommt
Die Diskussion ist geschlossen.