Sein Klavier-Talent rettete ihn vor den Folgen eines Schülerstreichs
Dietmar Kreß setzt sich mit 83 Jahren endgültig als Oettinger Kantor zur Ruhe. Als Jugendlicher wurde er von der Schule geworfen, weil er Wasserbomben aus Wursthäuten warf.
Die Musik drängte auf zweierlei Weisen aus ihm heraus: Schon als Kind war das Klavier zuhause sein Lieblings-Spielzeug und mit sechs Jahren nahm er Unterricht. Zudem verspürte Dietmar Kreß zeitlebens den Drang, die Freude an der Musik weiter zu vermitteln, er gründete etliche Kantoreien und sogar eine Musikschule – „Als Musiker ist man immer auch Lehrer“, lautet sein Motto. Er wuchs in Sontheim nahe Bad Neustadt an der Saale auf, in den Ferien ging es oft zu den Großeltern. Der Organist im dortigen Dorf war zur Erntezeit froh, wenn ihn der 13-Jährige im Gottesdienst an der Orgel vertreten konnte; der Umstieg von Klavier auf Orgel war Kreß ein Leichtes. Auf dem Gymnasium im Würzburger Internat musste jeder Schüler ein Instrument spielen. Mit seiner Musik-Erfahrung war Kreß da „der King“, wie er sagt.
Kurz nach seinem Rauswurf kam er wieder zurück
Das rettete ihn sogar vor dem Rauswurf: Als er Wasserbomben aus Wursthäuten auf Theaterbesucher warf, wurde er entlassen, aber gleich wieder zurückbeordert, weil man ihn als Klavierspieler für die „Petersburger Schlittenfahrt“ bei der Weihnachtsfeier brauchte. Sein innigster Wunsch, Berufsmusiker zu werden, erntete nur Kopfschütteln und Warnung vor der „brotlosen Kunst“, doch seine Musik-Leidenschaft fand ihren Weg: In Detmold und Köln studierte Dietmar Kreß Kirchenmusik und Schulmusik, wurde 1963 bis 1968 hauptamtlicher Organist und Chorleiter in Lage, gab nebenher Musikunterricht an der Jugendmusikschule in Bielefeld.
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