Für den Mai gerüstet
Wallersteiner Senioren pflegen das Brauchtum
Die Fürstin Wilhelmine Alten- und Pflegeheim-Stiftung ist für den Mai gerüstet: Es steht wieder ein Maibaum im Garten der Einrichtung. Dieses Ritual konnten auch aktuell laufende Baumaßnahmen für ein Blockheizkraftwerk, für das Rohre im Garten verlegt werden mussten, nicht verhindern. Wegen kühler 14 Grad Außentemperatur und drohendem Regen verfolgten die Bewohner das Geschehen vom Glasgang entlang des Gartens aus. Noch am sonnigen Mittwochnachmittag hatten die Bewohner ihre rund neun Meter lange, schlanke Birke mit bunten, wetterfesten Bändern und Wallersteiner Wappen geschmückt. Dann stimmten sie sich feierlich auf das Aufstellen ein, bis Haustechniker Karl Merz mit Kollegen zur Tat schritt. Zuvor noch erinnerte Ursula Ackermann, die als gerontopsychiatrische Fachkraft die Therapiearbeit leitet, an das Rieser Brauchtum zum ersten Mai und was dieser Tag für die Arbeiterbewegung bedeutet.
Auch das Schlagen des Baums zu Wochenbeginn war eine gemeinsame Aktion von Bewohnern und Mitarbeitern. Im Bus hatten sie einen Wald bei Minderoffingen angesteuert, ihre Birke gewählt und dem Fällen beigewohnt. Anschließend hatten sie im Merzschen Haushalt bei einer Brotzeit und dem Klarinettenspiel der Tochter gefeiert. Anschließend hatten sie im Bus den Traktor mit Birke nach Hause gen Wallerstein geleitet, ein kleiner Festzug, dem mehr oder minder freiwillig von weiteren Autofahrern gehuldigt worden ist. Der Maibaum bleibt den ganzen Monat über stehen und wird bei der Muttertagsfeier und zwei Maiandachten seine tragende Rolle spielen. „Am Maibaum-Wettbewerb nehmen wir nicht teil. Aber eine Bustour zu den hierfür angemeldeten Maibäumen in der Umgebung steht auf dem Plan“, erklärt Eva Kofler-Poplawsky, die Stiftungsleiterin.(pm)
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