Dekan und Bundestagsabgeordneter diskutieren über Staat und Kirche
Im Rahmen einer Dialog-Predigt in St. Stephan erörterte Dekan Frank Wagner mit dem SPD-Bundestagsabgeordneten Christoph Schmid, wie ein gutes Verhältnis von Kirche und Staat gelingen kann.
Wie viel Glaube verträgt die Politik? Wie viel Politik verträgt der Glaube? Um diese Fragen drehte sich das Gespräch zwischen Dekan Frank Wagner und SPD-Bundestagsabgeordnetem Christoph Schmid. Das Spannungsverhältnis von Kirche und Staat gelte es in einer säkularen Gesellschaft immer wieder zu justieren, betonte der Abgeordnete in einer Pressemitteilung: "Sowohl ein absolutistischer Gottesstaat als auch ein Staat ohne jegliche Rückbindung an ein Wertefundament, können desaströse Züge annehmen. Religionsfreiheit und vor allem auch die Abkehr von der Unfehlbarkeit sind im Rechtsstaat für mich persönlich grundlegende Pfeiler einer zeitgemäßen und demokratischen Gesellschaftsordnung." Gleichzeitig sei es wichtig anzuerkennen, dass Kirche und Staat in ihrem Bezugsfeld unterschiedliche Maßstäbe ansetzen. "Wenn beispielsweise Ehen scheitern, ist womöglich das 6. Gebot verletzt, aber die Rechtsstaatlichkeit muss dafür sorgen, dass beide Ehepartner im Anschluss integraler Bestandteil der Gesellschaft bleiben", sagt Schmid.
Dekan Wagner sieht gerade in Fragen der Grenzentscheidungen, die das Leben und Sterben betreffen, die Kirchen in der Pflicht, ihre starke Position in Deutschland wahrzunehmen. Die Debatte um den assistierten Suizid habe dies offenbart. Hier sieht der Dekan, "dass die Kirchen sehr wohl im Willensbildungsprozess eines demokratischen Staates fundiert eingebunden sind. Unsere Relevanz erhalten wir gerade weil wir – ohne Sachzwängen zu unterliegen – für jene sprechen, die keine Stimme haben."
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