Nördlingen: In der Nördlinger Altstadt gibt es bald ein neues Café

Wo lange Zeit Semmeln, Brezen und Brot über die Theke gereicht wurden, sind die gläsernen Ladentüren mit Papier verhangen. Nur an einer Stelle hat jemand ein großes Schlüsselloch ausgeschnitten, dahinter ist das Konterfei eines Mannes mit Hornbrille zu sehen, der die Handflächen zusammenhält und sagt: "Lasst euch überraschen! Bald ist es so weit!" In der Schrannenstraße in Nördlingen soll zwischen dem Herrenausstatter Lettenbauer und der Buchhandlung Osiander italienisch angehauchtes Leben einziehen. Der Geschäftsführer verrät vor der Eröffnung erste Details über das neue Konzept.

Im Café Momenti kurz innehalten, den Moment genießen

Nicht nur auf Pappe, sondern in Lebensgröße lehnt Karl Olbrich für ein Foto vor der noch verschlossenen Ladentür. Dahinter stehen umfangreiche Umbauarbeiten an, bis im April das Café Momenti öffnen kann - vorausgesetzt, die Arbeiten laufen wie geplant. Mindestens italienisch angehaucht, wenn nicht sogar mit italienischer Lebensfreude sollen Gäste spätvormittags bis abends kalte und warme Getränke genießen können, dazu entweder Zeitung lesen, mit dem Chef ratschen oder das Treiben in der Innenstadt beobachten. Der Gast soll "kurz einen Moment innehalten, runterkommen", schildert Olbrich sein Konzept, der Name des Cafés komme daher nicht von ungefähr. Süße und deftige Häppchen gibt es dann ebenfalls, aber keine große Küche.

Bislang war der Nördlinger in der Eventbranche tätig. Als Referenzen nennt Olbrich unter anderem die FC-Bayern-Meisterfeier und den politischen Aschermittwoch der CSU, auch bei der Organisation für den Auftritt von Kim Wilde bei der BR-Radeltour in Nördlingen wirkte er mit. Zuletzt war die Lampion-Installation in der Löpsinger Straße aufgefallen, die er realisiert hat.

Italienisches Afterwork-Café in der Nördlinger Schrannenstraße

"Ich wollte noch was mit Gastro machen", erzählt er über seine Zukunftspläne. Die Pandemie wirkte schließlich wie ein Beschleuniger für sein Projekt in der Schrannenstraße. Die Veranstaltungsbranche ist nach wie vor schwer getroffen. Berührungspunkte mit der Gastronomie hatte er in seinem Leben immer wieder. Gekellnert habe er unter anderem früher schon bei seiner Tante in Kleinsorheim. Auch Freunde, so erzählt er, hätten ihn immer wieder mal angesprochen, gastronomisch etwas umzusetzen. Mit seinem Freund Michael Dambacher fand er auch einen Unterstützer.

Im Dezember 2020 sei bereits bekannt geworden, dass die Bäckereifiliale Ende 2021 aus den Räumen in den Schrannenstraße ausgezogen sein würde, und so gab es erste Gespräche mit dem Vermieter. Inzwischen sind die Pläne weit fortgeschritten. Drinnen sollen nach dem Umbau maximal 20 Personen Platz finden, draußen um die 40. Der Eingangsbereich soll dann komplett geöffnet werden können, womit "ein nahtloser Übergang zwischen innen und außen" entstehen kann. Die Location kann dann auch gemietet werden.

Mehrwegbecher und Produkte aus der Region

Bereits in der Vergangenheit hat es immer wieder Musikevents am Platz vor der Schranne gegeben, unter anderem mit der Stadtjazzerey. Auch so etwas soll im Außenbereich künftig geboten werden. Dazu seien seien Kontakte aus der Eventbranche hilfreich, meint der Gastronom in spe.

Was genau auf die Karte des Momenti kommt, lässt Olbrich noch offen. Zum Vino ein paar Trauben oder Oliven dürften es aber gerne sein.