Wie sich SPN mit einer neuen Halle und Maschine für die Zukunft rüstet
Die Schwaben Präzision investiert knapp neun Millionen in einen neuen Gebäudekomplex in Nördlingen. Was das Besondere an der neuen Maschine sein wird.
So sonnig dieser Freitag auch war – um den Strombedarf der Schwaben Präzision für diesen Tag zu decken, reiche es nicht, schilderte der technische Geschäftsführer Rainer Hertle beim Spatenstich für die neue Halle. Aber an schönen Sommertagen schaffe man dies. Grundsätzlich könne die SPN 25 Prozent des eigenen Strombedarfs mit der aktuellen PV-Anlage stemmen, in Zukunft sollen es 40 Prozent sein. Doch nicht nur dafür investiert der Betrieb in Nördlingen kräftig.
40 Millionen Umsatz soll das Unternehmen in diesem Jahr erzielen, doch man mache sich bereits Gedanken über Morgen, so Hertle – unter "Morgen" versteht er eine Vision für 2028 und darüber hinaus. In diesem Zeitraum möchte die SPN führend bei Antriebsdienstleistungen in Deutschland sein, auf einer Präsentation wird der Umsatzwunsch auf 70 Millionen beziffert. In einer Vielzahl an Feldern sieht Hertle die SPN: etwa in der Luftfahrt, Energietechnik, Lebensmittelindustrie, Medizintechnik, Logistik, Verpackung, Automatisierung und Robotik.
SPN investiert knapp neun Millionen in Nördlingen
Um dies zu schaffen, stehe das Unternehmen vor zwei großen Herausforderungen: Material und Fachkräftemangel. Darauf stellt sich SPN laut Hertle ein: Vor zwei Jahren habe man verstärkt in Materialvorräte investiert.
Aber man wolle auch mit Automatisierung dafür sorgen, dass eine Fachkraft für mehr Wertschöpfung an den Maschinen sorgen könne. Damit mache man den Betrieb schneller. Denn ein Bereich, den die Schwaben Präzision anbietet, sind kundenspezifische Lösungen – solche benötigten mehr Zeit als Standardmodule.
Um all das zu stemmen, soll im ersten Bauabschnitt eine neue Halle gebaut werden, um das Logistikvolumen zu erhöhen. Auch die Produktionshalle soll in einem zweiten Schritt um ein Viertel vergrößert werden. Um dazu dem Nachhaltigkeitsgedanken Rechnung zu tragen, soll der Parkplatz mit Solarmodulen überdacht werden. 6,6 Millionen investiere die Firma in den ersten Bauabschnitt, insgesamt seien es 8,8 Millionen, wie Hertle im Gespräch mit unserer Redaktion schilderte.
Was die neue Maschine der Schwaben Präzision können werde
Dabei führte er auch aus, dass die neue Halle Ende 2023 bezugsfertig sein solle, denn im Januar komme die neue Maschine, die für die Bearbeitung von Gehäusen benötigt wird. Der Clou daran: Die Maschine soll nachts selbstständig arbeiten. Rohteile werden vorbereitet, per Messtechnik sollen die Abläufe gewährleistet werden und die Frühschicht könne am nächsten Morgen die gefertigten Teile begutachten. "Die Vision von Fritz Hopf wächst weiter bis ins Morgen", sagte Hertle bei der Präsentation.
Oberbürgermeister David Wittner wünschte dem Unternehmen, das neue Gebäude schnell mit Leben füllen zu können. Erst vor sechs Jahren sei der letzte große Bauabschnitt eingeweiht worden, nun werde wieder weitergedacht, es kämen 1500 Quadratmeter dazu. Der OB lobte außerdem, wie sich SPN mit der eigenen Lehrwerkstatt und dem Setzen auf Solarenergie – trotz der Schwierigkeiten beim Netzausbau – für die Zukunft aufstelle.
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