Wie Passionsdarstellungen den Glauben prägten
Plus Das Heimatmuseum Weißenhorn - aktuell wegen Umbau geschlossen - ist mit der Sonderausstellung "Christus am Kreuz" zu Gast im Klostermuseum Roggenburg.
Ein dünner, ausgemergelter Leib, erschöpfte Gesichtszüge, die Haut übersät mit Wunden - eigentlich eine ganz und gar grausame, man könnte auch sagen unchristliche, Darstellung eines menschlichen Körpers. Über Jahrhunderte hinweg war das jedoch das Bild, das sich die Menschen von Jesus Christus machten und das sie sich in verschiedensten Formen in ihre Wohnungen holten. Eine Sonderausstellung im Klostermuseum Roggenburg zeigt, welch große Bedeutung Passionsdarstellungen für die Menschen bis ins späte 19. Jahrhundert hatten.
Die Gläubigen wollten mit Jesus mitfühlen und mitleiden
Das Passionsdenken, das heute praktisch nur noch in der Karwoche eine Rolle spielt, habe die Menschen früher tagtäglich begleitet, sagt Matthias Kunze. Er hat die Ausstellung "Christus am Kreuz - Schätze der Passionsfrömmigkeit aus dem Weißenhorner Heimatmuseum" kuratiert. Ihren Ursprung hatte diese Passionsfrömmigkeit im späten Mittelalter mit den Mystikerinnen und Mystikern wie Franz von Assisi oder Magdalena Beutler, der in einer Vision die 15 geheimen Leiden Jesu Christi offenbart worden sein sollen, berichtet Kunze. Den Gläubigen ging es darum, Jesus' Leiden nachzuspüren, sich zu versenken in seine Passion, die bekanntermaßen mit dem Tod am Kreuz endete. Die Mystikerinnen und Mystiker lieferten dazu viel genauere Beschreibungen von Jesu Leiden als die Bibel. Es gab sogar eine Begründung, warum diese Erzählungen in der Bibel fehlten. Kunze erklärt: "Man sagte, die Evangelisten sollen diesen Teil der Geschichte weggelassen haben, um die frühen Christen nicht abzuschrecken."
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