Bodenständige Royals: Kate und William erziehen Nachwuchs "normal"
Trotz Hofzeremoniell und royaler Pflichten wollen William und Kate moderne Eltern sein. Ihren Nachwuchs möchten sie deshalb ganz bodenständig erziehen. Wie das wohl funktioniert?
In der zweiten Aprilhälfte soll das zweite Kind von Prinz William und seiner Frau Kate zur Welt kommen. Für das britische Glamour-Paar krönt die Geburt vier denkwürdige Jahre, in denen sie sich vom studentischen Liebes- zum royalen Elternpaar wandelten. Trotz ihrer prunkvollen Hochzeit in der Londoner Westminster Abbey 2011 sind die beiden entschlossen, ihr Familienleben privat zu halten.
William präsentiert sich als bodenständiger Thronfolger
Zwar haben sie für Baby George inzwischen ein Vollzeit-Kindermädchen, obwohl sie sich selbst um den Nachwuchs kümmern wollten. Doch pochen sie auf ihre Privatsphäre - und Bürgernähe.
William, Enkel von Königin Elizabeth II. und Zweiter in der Thronfolge, kultiviert seit seiner Jugend ein bodenständiges Image. Er arbeitet als Rettungshubschrauber-Pilot und trägt schon einmal lässige Jeans. Im Gegensatz zu früheren Generationen royaler Väter, die oft eine gewisse Distanz zum Nachwuchs wahrten, erzählt der 32-Jährige stolz, dass er Georges erste Windel wechselte und schlaflose Nächte erlebt.
Erfolgreiche PR: Zustimmung zu Monarchie so hoch wie lange nicht
Was Kate angeht, so gewann sie durch ihren Erstgeborenen in den Augen der Öffentlichkeit an Format. Noch vor zwei Jahren bezeichnete die Autorin Hilary Mantel die 33-Jährige als "Schaufensterpuppe ohne Persönlichkeit". Seither erkämpfte sich Kate Respekt bei dem Bemühen, öffentliche und private Pflichten in Einklang zu bringen. Auch ihr Durchsetzungsvermögen gegenüber der königlichen Familie in Erziehungsfragen bringt ihr Bewunderung ein. "Der Wunsch, die Dinge auf ihre Art zu tun, liegt allen Entscheidungen von Kate und William zugrunde", befand die Zeitschrift "People".
Ganz wichtig ist den beiden, ihren Nachwuchs vor Medienrummel zu schützen. Schließlich macht William auch die Presse für den Unfalltod seiner Mutter Diana 1997 in Paris verantwortlich. Das Paar hat seinen Wohnsitz im ländlichen Osten Englands, in Anmer Hall auf dem königlichen Anwesen Sandringham weitab von London. Ihr Bestreben, allzu prunkvolle Auftritte zu vermeiden, brachte ihnen Sympathien bei der jüngeren Generation. Auch dank einer sehr effizienten PR-Maschinerie wuchs die Zustimmung für die Monarchie auf fast 80 Prozent - den höchsten Stand seit Jahrzehnten.
Eher kontraproduktiv sind da Berichte über Sanierungskosten von 6,1 Millionen Euro für ihr 20-Zimmer-Apartment im Londoner Kensington-Palast oder üppige Urlaubsreisen, die der britische Steuerzahler finanzieren muss.
Kate und William haben sich in der Universität kennengelernt
William und sein jüngerer Bruder Harry litten in jungen Jahren unter der bitteren Trennung ihrer Eltern und dem Verlust ihrer Mutter. An der Universität im schottischen St. Andrews traf William seine spätere Ehefrau. Catherine Middleton, deren Eltern es mit einem Partyartikel-Versand zu Wohlstand brachten, wurde 2001 bei ihrer ersten Begegnung mit William nach eigenen Angaben "knallrot". William soll Kate erst 2002 so richtig bemerkt haben, als sie bei einer Modeschau im durchsichtigen Kleid über den Laufsteg schritt.
Um Weihnachten 2003 sollen die beiden ein Paar geworden sein. Es folgten ein gemeinsamer Skiurlaub im März 2004 und eine vorübergehende Trennung 2007. Als William auf einem Luftwaffenstützpunkt in Wales stationiert wurde, zogen sie zusammen. Drei Jahre später kam im Urlaub in Kenia der Heiratsantrag - mit Dianas Verlobungsring.
Medien: Geburt von Royal Baby 2 wohl weniger in den Schlagzeilen
Eine Million Menschen säumten bei ihrer prunkvollen Hochzeit die Straßen, zwei Milliarden weltweit sahen im Fernsehen zu. Als Herzog und Herzogin von Cambridge unternahmen sie ihre erste offizielle Reise und fanden mit einer Mischung aus zeremoniellen Pflichten und lockeren Veranstaltungen ihren eigenen Stil.
Die Geburt ihres zweiten Kindes dürfte wohl nicht so sehr die Schlagzeilen beherrschen wie die des ersten - schließlich wird der kleine Prinz oder die kleine Prinzessin wohl nie den Thron besteigen. Und außerdem sind die Briten derzeit im Wahlkampffieber. Die Unterhauswahlen sind am 7. Mai. AFP
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