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  3. Brand im Affenhaus: Hätte ein Feuermelder das Unglück im Zoo Krefeld verhindern können?

Brand im Affenhaus
03.01.2020

Hätte ein Feuermelder das Unglück im Zoo Krefeld verhindern können?

Das Affenhaus im Zoo Krefeld wurde bei einem Brand komplett zerstört. Mehr als 30 Tiere starben in den Flammen.
Foto: Marcel Kusch, dpa

Mehr als 30 Tiere starben bei dem Feuer im Affenhaus des Krefelder Zoos. Hätte der Zoo die Katastrophe verhindern können? Und welche Strafe droht den Verdächtigen?

Das neue Jahr hat im Zoo Krefeld grausam begonnen. In der Silvesternacht stand das Affenhaus in Flammen, mehr als 30 Tiere starben bei dem Brand. Die Bestürzung über das Unglück ist groß - nicht nur bei den Mitarbeitern, sondern auch bei vielen Besuchern des Krefelder Zoos und Tierfreunden in ganz Deutschland. Neben der Trauer wird auch Kritik laut. Hätte der Zoo das Unglück verhindern können? Und wie sind die Verursacherinnen zu bestrafen?

Warum gab es im Affenhaus im Zoo Krefeld keinen Feuermelder?

Nach dem Unglück von Krefeld fragen sich viele, ob ein Brandmelder die Katastrophe hätte verhindern können. Allerdings funktionieren Feuermelden in Zoos nur eingeschränkt, sagte der Krefelder Zoodirektor Wolfgang Dreßen in einem Interview mit dem WDR. Denn: In Zoos wird viel Staub umhergewirbelt, außerdem herrschte im Krefelder Affenhaus ein tropisches Klima mit hoher Luftfeuchtigkeit.

Der Krefelder Zoodirektor sagt: Die Feuerwehren raten wegen der eingeschränkten Funktionsfähigkeit im Zoo davon ab. Außerdem sei für das Affenhaus, das vor 45 Jahren erbaut worden war, ein Feuermelder noch nicht vorgeschrieben gewesen. Davon abgesehen hätte ein Brandmelder nach Angaben der Krefelder Polizei in diesem Fall auch nichts gebracht - dazu habe sich das Feuer zu schnell ausgebreitet. Die Retter waren nach Angaben der Ermittler sechs Minuten nach dem Notruf im Zoo. Dort konnten sie aber nur noch weiteren Schaden abwenden, heißt es von Seiten der Polizei.

Andere Zoos, wie etwa der in Augsburg, haben Brandmeldeanlagen - wobei die Augsburger Anlage nicht direkt mit der Feuerwehr verbunden ist. Hier geht der Alarm im Verwaltungsgebäude los. Von dort aus wird dann geprüft, ob es sich um einen Fehlalarm handelt oder nicht. In Augsburg ist auch nachts jemand im Zoo - die Direktorin lebt dort in einer Einliegerwohnung. An Silvester waren neben den Wachleuten auch Tierpfleger vor Ort, da der Feuerwerkslärm viele Tiere extrem verstört, wie Zoodirektorin Barbara Jantschke sagt.

Das Affenhaus im Zoo Krefeld ging in der Silvesternacht in Flammen auf.
Foto: Andreas Drabben, dpa

Kritik am nicht vorhandenen Brandschutz in Krefeld kommt unter anderem vom Deutschen Tierschutzbund e.V. Der Präsident Thomas Schröder fordert, das Baurecht zu verschärfen und bestehende Tiergehege zu überprüfen und nachzurüsten. Auch Zoo-Experte Willie Smits von der Borneo Orangutan Survival Foundation fordert in der Bild-Zeitung ein Umdenken. Anders als zum Zeitpunkt des Affenhaus-Baus in Krefeld wisse man inzwischen, wie wichtig immer zugängliche Außengehege sind. Dann hätten die Affen nach draußen kommen können.

Welche Strafe droht den Frauen, die das Feuer im Affenhaus verursacht haben sollen?

Verursacht wurde das Feuer den Ermittlern zufolge durch eine Himmelslaterne, die wohl auf dem Dach des Affenhauses gelandet war. Dort hat sie wohl trockenes Laub und anschließend die Dachkonstruktion in Brand gesteckt. Himmelslaternen sind in Deutschland zwar verkäuflich, es ist aber verboten, sie auch steigen zu lassen. Die drei verdächtigen Frauen, die sich kurz nach dem verheerenden Brand bei der Polizei gemeldet haben, sagen, ihnen sei das Verbot nicht bekannt gewesen. Obwohl sie sich der Polizei gestellt haben, muss laut Rechtsanwalt Arnd Kempgens aus Gelsenkirchen nun geklärt werden, welche der drei Frauen tatsächlich die Laterne fliegen ließ, die dann den Brand ausgelöst hat.

Diese Himmelslaterne soll den Brand im Zoo Krefeld verursacht haben.
Foto: -/Polizei Krefeld, dpa

Laut Kempgens können nicht alle drei Frauen pauschal bestraft werden. Die Frauen - eine Mutter und ihre beiden erwachsenen Töchter - ließen ihren eigenen Angaben in der Silvesternacht zufolge fünf Himmelslaternen steigen. Für die Tat belangt werden kann eine der Frauen dem Anwalt zufolge also nur, wenn die Laterne tatsächlich einer von ihnen zugeordnet werden kann.

Gelingt das, geht der Anwalt davon aus, dass die Meldung der Frauen bei der Polizei sowie die Mithilfe bei der Aufklärung strafmildernd berücksichtigt werden. In Anbetracht der drastischen Folgen des Brandes geht Kempgens davon aus, dass eine Bewährungsstrafe in Betrag kommen könnte - bei einem weniger großen Schaden sei laut Kempgens auch eine Geldstrafe denkbar. Unabhängig davon, wer die Unglückslaterne hat steigen lassen, droht den Frauen jeweils ein Bußgeld nach NRW-Fluglaternenverordnung, das bei maximal 1000 Euro liegt.

Warum sind Himmelslaternen so gefährlich?

Himmelslaternen sehen zwar hübsch aus und machen im Gegensatz zu anderen Feuerwerkskörper keinen Lärm - wie brandgefährlich sie sind, zeigt jedoch das tragische Unglück im Zoo Krefeld. Die Laternen bestehen aus einem sehr dünnen Material wie Papier oder Seide und ein paar Stäben, an denen die Feuerquelle befestigt ist. Die Himmelslaternen funktionieren wie ein Heißluftballon - sie sind aber so leicht, dass sie vom Wind mitgetragen werden und ihre Richtung deshalb nicht gesteuert werden kann. Sie gehen erst dann zu Boden, wenn das Brennmaterial völlig aufgebraucht ist. Da man nicht beeinflussen kann, wo die glimmenden Laternen landen, sind Himmelsraketen in Deutschland wegen der hohen Brandgefahr verboten. Erlaubt ist allerdings der Verkauf.

Wie viele Affen sind im Zoo Krefeld gestorben - und wird es ein neues Affenhaus geben?

Bei dem Brand sind mehr als 30 Affen in Krefeld gestorben - unter ihnen Massa, mit 48 Jahren der älteste Gorilla in Europa, sowie der temperamentvolle Schimpansen-Chef Charly (46) und die vielfache Orang-Utan-Mutter Lea. Auch weitere Tiere wie Flughunde und Vögel sind bei dem Feuer getötet worden. Nur zwei Affen aus dem Affenhaus haben den Brand überlebt - die beiden Schimpansen Bally und Limbo. Sie leben jetzt in einem Übergangsgehege. Nach Angaben der Zoosprecherin werden sie auf lange Sicht wohl nicht in Krefeld bleiben, sondern an einen anderen Zoo abgegeben. Hauptgrund dafür ist, dass das Affenhaus durch das Feuer komplett zerstört wurde.

Die Menschenaffe im Zoo Krefeld waren bei den Besuchern sehr beliebt. Entsprechend groß ist die Anteilnahme.
Foto: Roland Weihrauch, dpa

Ob und wann es in Krefeld wieder ein Affenhaus geben wird, ist noch unklar. Zoodirektor Dreßen sagte dem WDR, zunächst gehe es vor Ort um die Traumabewältigung, die Tiere seien für viele Mitarbeiter wie Familienmitglieder gewesen. "Im nächsten Schritt können wir dann vorsichtig an eine Neuplanung denken", sagte Dreßen.

In Krefeld trauern derzeit viele Menschen um die Tiere. Ein Begräbnis wird es für die Menschenaffen aber nicht geben - Wildtiere dürfen in Deutschland nicht begraben werden, sie werden verbrannt. (ida)

Lesen Sie dazu auch: Brand in Krefelder Affenhaus weckt in Augsburg schlimme Erinnerungen.

Im Krefelder Zoo ist in der Silvesternacht das Affenhaus abgebrannt, zahlreiche Tiere sind dabei ums Leben gekommen.
14 Bilder
Mehr als 30 Tiere sterben bei Brand in Krefelder Zoo
Foto: David Young
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03.01.2020

Feuermelder hätten auch bei der Brandstiftung von Buden auf dem Augsburger Christkindlesmarktes geholfen, größere Schäden zu vermeiden.