Carradines Familie schaltet FBI ein
Nach den Sex-Spekulationen um den Tod des US-Schauspielers David Carradine (72) haben seine Angehörigen das FBI eingeschaltet.
Die amerikanische Bundespolizei bot den thailändischen Behörden deshalb Hilfe bei der Aufklärung des Falles an, wie US-Medien berichteten.
Der Schauspieler, der sich zu Dreharbeiten in Bangkok aufhielt, war am Donnerstag erhängt und halbnackt im Kleiderschrank seiner Luxussuite gefunden worden.
Die Familie will nun einen renommierten Gerichtsmediziner privat mit einer weiteren Autopsie in Amerika beauftragen. Laut einem Online-Bericht der "Bangkok Post" wurde die Leiche des aus der Fernsehserie "Kung Fu" bekannten Schauspielers am Samstag in die USA geflogen.
Unterdessen sorgten die Todesumstände weiter für Spekulationen. Es blieb unklar, ob es Selbstmord, Mord oder ein Unfall bei ungewöhnlichen Sexspielen war. Nach Angaben der thailändischen Polizei deutet jedoch alles darauf hin, dass Carradine allein in seinem Hotelzimmer war. Das hätten Zeugenbefragungen und die Auswertung der Sicherheitskameras ergeben, berichtete "tmz.com".
Ein Mitglied des Rettungsteams, das nach dem Fund der Leiche alarmiert worden war, sagte dem US-Nachrichtensender CNN, Carradines Hals sei mit einem gelben Nylonband umbunden gewesen, seine Genitalien mit einem schwarzen. Anderen Berichten zufolge waren auch die Hände gefesselt.
Die Familie sei durch die widersprüchlichen Berichte beunruhigt und wolle deshalb Klarheit, sagte der Rechtsanwalt des Bruders, Mark Geragos, am Samstag dem "People"-Magazin. "Es ist schwer zu trauern, wenn man noch nicht einmal weiß, was passiert ist."
FBI-Sprecherin Laura Eimiller bestätigte den Kontakt zu den thailändischen Behörden. Die amerikanische Polizei darf im Ausland nur tätig werden, wenn sie vom jeweiligen Gastland darum gebeten wird. Die Ergebnisse der ersten Autopsie in Bangkok sind erst in etwa drei Wochen zu erwarten.
Die Polizei in Bangkok hatte anfangs von Selbstmord und später von Tod durch Ersticken gesprochen. Das nährte Spekulationen, der Kalifornier könne Opfer einer gefährlichen Selbstbefriedigungspraxis geworden sein. Dabei wird die Sauerstoffzufuhr zum Gehirn gedrosselt, um die sexuelle Lust zu erhöhen.
Carradine war in den 70er Jahren als Star der TV-Serie "Kung Fu" bekannt geworden. Vor wenigen Jahren spielte er die Rolle des Bill in Quentin Tarantinos Kino-Zweiteiler "Kill Bill". Der Kultregisseur nannte Carradine am Wochenende bei CNN eines von "Hollywoods großartig-verrückten Genies".
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