Ein Blick zwischen die Burger-Hälften
Die ARD wagt in einer Folge des "Markencheck" einen Blick hinter die Theken und Burgerbrater von McDonald's. Das Ergebnis lässt staunen.
Wenn Sie an Fast Food denken, was kommt Ihnen als erstes in den Sinn? McDonald's vermutlich. So geht es den meisten. Zumindest, wenn man der ARD-Sendung "Der Markencheck" glauben darf. Mit dem "McDonald's-Check" setzte Das Erste am Montagabend die Reihe fort, in der die Produkte, aber auch die Firmenpolitik von populären Konsummarken unter die Lupe genommen werden. Ergebnis: Richtig lecker sind Pommes, Burger und Co. gar nicht. Trotzdem ist die Fastfood-Kette die weltweit erfolgreichste und beliebteste.
Weltweit der Inbegriff für Fast Food
McDonald's ist weltweit der Inbegriff für Fastfood, ersetzt aber in vielen Familien auch den Restaurantbesuch. Aus dem reinen Buletten-Brater ist ein Unternehmen geworden, das damit wirbt, auch ausgewogene und gesunde Ernährung zu bieten - mit Produkten, deren Herkunft nach eigener Aussage bis auf den Bauernhof zurückverfolgbar ist.
Die ARD ging in ihrer Reportage einigen Fragen nach: Warum ist McDonald's Marktführer - wirklich, weil das Essen so gut schmeckt? Ist es etwa gesund? Was finden Kinder an McDonald's so toll? Wie transparent ist die Herkunft der Produkte tatsächlich? 2011 wurde McDonald's zu einem der Top-Arbeitgeber in Deutschland gekürt, doch wie sehen die Arbeitsbedingungen tatsächlich aus? Der "McDonald's-Check" schaut in Filialen der Kette hinter die Kulissen und verfolgt den Weg vom Burger zurück bis in den Tierstall. Außerdem sollen in der Reportage Testverkostungen und Lebensmittelanalysen verraten, ob die Marke ihren eigenen Ansprüchen gerecht wird.
Beim Geschmackstest schneidet McDonald's am schlechtesten ab
Ergebnis: Wird sie nicht. Bei einer nicht repräsentativen Umfrage in einer Fußgängerzone wurden Burger und Pommes von McDonald's, Burger King und einer amerikanischen Bar getestet. Im ersten Durchgang standen die Markennamen neben den Produkten, im zweiten nicht. Tatsächlich schnitten Fritten und Frikadellenbrötchen vom Marktführer bei der Verkostung am schlechtesten ab. Wirklich überraschend mag das für den Fernsehzuschauer nicht sein. Bei den Verantwortlichen sorgte das Ergebnis für Verwunderung, lange Gesichter und Erklärungsversuche.
Vieles, was der Markencheck aufdeckt, ist nicht wirklich überraschend. Zum Beispiel, dass Kinder, besonders Buben, ein Burger-Kindermenu bevorzugen, statt zu Spaghetti mit Tomentsauce zu greifen. Doch warum sie das tun, ist spannend: Zum einen ist die Mischung aus Fastfood und Spielzeug unschlagbar, zum anderen werden die Kinder ihr Leben lang auf das goldene M konditioniert.
Es kommt auf Design und Identifikation mit der Marke an
Während Qualität und Geschmack des Essens eher durchschnittlich sind, ist die Marketingstrategie unschlagbar. Design, Lifestyle und Identifikation mit der Marke führen der Reportage nach zu dem immensen Erfolg von McDonald's.
Da verwundert es auch nicht, dass neue Produkte zuerst aus Knetmasse und Pfeifenreinigern gebastelt werden. Das Wichtigste ist offensichtlich das Aussehen der Burger. Erst danach wird mit Lebensmitteln am Geschmack gefeilt.
Die Berichte über die - deutschlandweit übliche - Massentierhaltung hinterlassen einen faden Nachgeschmack, ebenso wie die strengen Vertragsklauseln für die Mitarbeiter. Studenten arbeiteten im Auftrag der ARD für das Fastfood-Unternehmen - und zeigten ihre Arbeitsverträge. Demnach müssen die Mitarbeiter eventuelle Kassen-Differenzen aus eigener Tasche bezahlen - bei meist weniger als acht Euro Stundenlohn und Teilzeitarbeit eine Zumutung.
Quotengarant für das Erste
Die Beliebtheit der Fastfood-Kette spiegelt sich auch in den Einschaltquoten wider: Der McDonald's-Check war für das Erste ein Quotengarant: Bei den jungen Zuschauern zwischen 14 und 49 Jahren schalteten 2,2 Millionen ein, das sind starke 16,7 Prozent, wie der Mediendienst Meedia meldet.
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