Der „Verrückte-Daisy-Song“
Komponist will mit Lied des verstorbenen Rudolph Moshammer einen Wiesnhit landen
Augsburg Die Welt kennt schon jede Menge seltsamer Lieder, jetzt ist sie um ein neues reicher. Der Münchner Musikproduzent und Komponist Gottfried Seidl-Carusa, Entdecker der Schlagersängerin Nicki („I bin a bayrisches Cowgirl“), hat im Internet ein von ihm komponiertes und getextetes Stück mit dem Titel „Mein Hund Daisy“ veröffentlicht. Interpretiert wird es von Seidl-Carusa gemeinsam mit dem vor sechs Jahren ermordeten Exzentriker und Modeschöpfer Rudolph Moshammer. Der hat den Gassenhauer im Dixieland-Stil vor mehr als einem Jahrzehnt als eine Art Liebeserklärung an seine Yorkshire-Hündin Daisy aufgenommen.
Seidl-Carusa plant, offenbar ermutigt von den ersten Reaktionen, sogar eine CD zu veröffentlichen, und hofft, dass das Lied in diesem Jahr einer der Hits auf dem Münchner Oktoberfest wird. Er habe den Song jahrelang in seiner Schublade gehabt, berichtete der Musiker in Interviews. Nun habe er ihn ausgegraben.
Moshammers musikalische Karriere war zu Lebzeiten überschaubar. Als Außenseiter-Kandidat hatte er einmal mit dem Lied „Teil Freud und Leid“ an der deutschen Vorentscheidung zum Eurovision Song Contest teilgenommen. Er schied jedoch aus. Auch „Mein Hund Daisy!“ ist kein Musterbeispiel für lyrischen Tiefgang. „Mein Hund Daisy ist so crazy, und mein Liebling ist er auch“, heißt es. Oder: „Daran wird sich nie viel ändern, was auch kommt, er wird geschont.“ Moshammer war im Januar 2005 im Streit um sexuelle Dienste in seiner Villa erdrosselt worden. Der Trauerzug war einer der größten, den die Münchner je gesehen haben. (mit dapd)
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