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02.04.2005

Der deutsche Frank Sinatra tritt ab

Es war immer wieder samstags, wenn die Oma zum Babysitten kam. Wir durften aufbleiben, Fernsehen. Besser noch: "Musik ist Trumpf" schauen. Harald Juhnke schauen. Wunderbar. Dieser schlagfertige, schnoddrige, ewige Sunnyboy mit dem unvergleichlichen Wippschritt hat uns durch die Kindheit begleitet. Wir haben ihn geliebt, diesen charmanten Mann mit dem Zylinder und den frechen Sprüchen; diesen lässigen Gentleman, der den Damen so elegant die Hand küsste.

Von unserem Redaktionsmitglied Andrea Kümpfbeck, Augsburg.

Als Nachfolger von Peter Frankenfeld hat er die ZDF-Show ab März 1979 moderiert. Und damit kam Harald Juhnke seinem großen Vorbild Frank Sinatra ein gutes Stück näher. Sie brachte ihm den Durchbruch, machte ihn zu einem der größten deutschen Fernsehstars: Juhnke fing an zu singen, trat in großen Hallen auf, wurde schließlich von einem Millionenpublikum verehrt. Mehr als 30 Millionen Zuschauer lockte er allein mit "Musik ist Trumpf" in den 80er Jahren vor die Bildschirme. Er war der einzige deutsche Entertainer, der alle Disziplinen tatsächlich auch beherrschte: das Singen, das Tanzen, das Schauspiel, die Comedy.

Nur eins konnte der Lebemann nie, der seine letzten Jahre in einem Pflegeheim für verwirrte Menschen bei Berlin demenzkrank vor sich hin dämmerte: mit seinem Erfolg fertig werden. "Ich weiß manchmal gar nichts mit mir anzufangen, auf deprimierende Weise wenig anzufangen", offenbarte er in seinen Memoiren. Und dass er "überhaupt nicht glücklich ist". "Ich hab' mich noch nie in meinem Leben wohl gefühlt."

Aus, vorbei war die Karriere des trinkfreudigen Stehaufmännchens im Dezember 2001. Er betrank sich wieder, nach anstrengenden Dreharbeiten, erlitt einen letzten Zusammenbruch. Und sein Manager Peter Wolf musste verkünden: "Harald Juhnke ist unheilbar krank. Sein Geist ist verwirrt. Harald Juhnke wird nie mehr auf einer Bühne oder vor einer Kamera stehen." Das ZDF feierte den 75. Geburtstag des großartigen Entertainers in Juni vergangenen Jahres dann auch mit einer Gala, an der er aber nicht mehr teilnehmen konnte.

Auf der Bühne stand der Polizeisohn aus einem Berliner Arbeiterbezirk, der eigentlich Harry Heinz Herbert hieß, bereits 1948, in der Rolle eines Offiziers. 1950 erhielt er ein erstes Engagement am Theater Neustrelitz bei Schwerin. Richtig groß wurde er als Theater- und Filmschauspieler dann später: als "Hauptmann von Köpenick" zum Beispiel, 1997 im Berliner Maxim-Gorki-Theater. Oder in der beklemmend authentischen Fallada-Verfilmung "Der Trinker" 1995. Oder 1998 in einem seiner letzten Filme: "Letzte Chance für Harry". Juhnkes Fernsehkarriere begann in den 70er Jahren mit ernsten Rollen wie "Ein Mann für alle Fälle" und "Ein Mann will nach oben". Wirklich Erfolg hatte er zusammen mit Grit Böttcher in der Unterhaltungsreihe "Ein verrücktes Paar".

Die Hauptrolle aber im Leben des Allrounder, wie es ihn kein zweites Mal gab und gibt im deutschen Fernsehen, spielte lange Jahre der Alkohol. Glamour und Gosse, Triumph und Absturz lagen immer eng beieinander im Leben des beliebten Schauspielers und Entertainers mit der Berliner Schnauze. "Barfuß oder Lackschuh", wie er 1989 sang. Und alle Höhe- und Tiefpunkte des alkoholkranken Juhnke spielten sich in aller Öffentlichkeit ab. Am Ende war seine Biografie kaum mehr als eine Ansammlung von Zusammenbrüchen, von Ausfällen, von Skandalen. Doch wenn der große Juhnke mal hinfiel, stand er immer wieder auf.

Er ließ Theatervorstellungen platzen und im Oktober 1981 auch eine Live-Sendung von "Musik ist Trumpf". Und ­ wie immer ­ hat es ihm sein Publikum nicht übel genommen, sondern mit ihm gelacht, wenn er ­ in Anspielung auf die alkoholbedingten Ausfälle ­ sagte: "Meine sehr verehrten Damen und Herren, ich freue mich, dass Sie gekommen sind. Und noch mehr freue ich mich darüber, dass Sie auch mit meinem Erscheinen gerechnet haben." Oder wenn er erzählte, dass in seinem Hotelzimmer der Veranstalter in der Minibar hockt und die Tür von innen zuhält.

Die Show ist aus. Der öffentlichste Trinker Deutschlands ist von der Bühne gegangen. Harald Juhnke ist gestern "friedlich eingeschlafen", wie seine Frau Susanne mitteilte.

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