Erster Ebola-Fall in den USA diagnostiziert
In Amerika ist der erste Ebola-Fall diagnostiziert worden. Nach Angaben der Behörden infizierte der Mann sich in Liberia und reiste nach Texas.
Erstmals ist in den USA ein Fall von Ebola festgestellt worden. Das Virus sei bei einem Mann im Bundesstaat Texas diagnostiziert worden, dieser habe sich zuvor im westafrikanischen Liberia angesteckt, sagte der Chef der US-Gesundheitsbehörde Centers for Disease Control and Prevention (CDC), Tom Frieden, am Dienstag. Nach seinen Angaben handelt es sich um den ersten Ebola-Fall, der außerhalb Afrikas diagnostiziert wurde.#
Nach Angaben eines CDC-Sprechers war der Mann nicht an der Bekämpfung der Ebola-Epidemie in Westafrika beteiligt. Er sei am 20. September nach Texas zurückgekehrt und habe erst dort die typischen Symptome entwickelt. Am Sonntag wurde er dann in einem Krankenhaus von Dallas unter Quarantäne gestellt.
3093 Menschen sind bereits gestorben
Laut CDC-Chef Frieden besteht jedoch kein Grund zur Sorge. "Ich habe keinen Zweifel, dass wir diesen Ebola-Fall kontrollieren und dafür sorgen werden, dass sich die Krankheit in diesem Land nicht weiter ausbreiten wird", sagte er. Bei den bisherigen Ebola-Patienten, die zur Behandlung in die USA geflogen worden waren, war das Virus vor Ort in Westafrika festgestellt worden.
Der Seuche sind nach jüngsten Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bereits 3093 Menschen zum Opfer gefallen, davon allein 1830 in Liberia. Die internationale Gemeinschaft reagierte erst spät auf den Ausbruch des tödlichen Virus. Inzwischen sagten zwar mehrere Länder, allen voran die USA, die Entsendung von Helfern, Material und Geld zu, doch ist ein Ende der Epidemie nicht abzusehen.
Einziger Lichtblick ist nach Angaben der US-Gesundheitsbehörde Nigeria. Wie ein CDC-Sprecher der Nachrichtenagentur AFP sagte, wurden dort seit 31. August keine neuen Fälle mehr gemeldet. Deshalb dürfte das Land noch im Oktober verkünden, dass der Ausbruch unter Kontrolle sei, sagte der Sprecher. Laut WHO hatten sich in Nigeria 20 Menschen mit dem Virus infiziert, acht von ihnen starben.
Krankheit verläuft sehr häufig tödlich
Ebola-Patienten leiden an Fieber, Muskelschmerzen, Durchfall sowie in schweren Fällen an inneren Blutungen und Organversagen. Da es keine Medikamente, sondern nur die Möglichkeit zur Linderung der Beschwerden gibt, verläuft die Krankheit sehr häufig tödlich.
Das US-Militär will in den nächsten Wochen 1400 Soldaten nach Liberia entsenden, um das Land im Kampf gegen die Epidemie zu unterstützen. Die Hälfte von ihnen seien Militärtechniker, sie sollen neue Behandlungszentren aufbauen, teilte Pentagon-Sprecher John Kirby am Dienstag mit. Die Soldaten werden aber keinen direkten Kontakt zu Ebola-Patienten haben. US-Präsident Barack Obama hatte Mitte September die Entsendung von insgesamt 3000 Militärangehörigen sowie ein großangelegtes Gesundheitsprogramm angekündigt, um die Epidemie in Westafrika einzudämmen. In Liberias Hauptstadt Monrovia befinden sich bereits rund 200 Angehörige des US-Militärs. afp
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