Mindestens zwölf Menschen sterben bei Flugshows
Bei zwei Unglücken während Flugschauen in England und der Schweiz sind am Wochenende mindestens zwölf Menschen ums Leben gekommen. Es gab tausende Augenzeugen.
Im südenglischen Shoreham-by-Sea stürzte am Samstag ein historisches Kampfflugzeug auf eine Straße. Nach Polizeiangaben starben "höchstwahrscheinlich" elf Menschen, mehrere weitere wurden verletzt. In der Schweiz verunglückten laut Medienberichten zwei Leichtflugzeuge einer deutschen Formation, ein Pilot kam dabei ums Leben.
Opferzahl wird laut Polizei noch steigen
Nach dem Absturz in Shoreham-by-Sea waren sieben Todesopfer bestätigt. Die Polizei ging aber davon aus, dass die Opferzahl noch steigen wird: "Wir haben elf Menschen identifiziert, die höchstwahrscheinlich in dieser Tragödie ums Leben kamen", sagte am Sonntag der stellvertretende Polizeichef der englischen Grafschaft Sussex, Steve Barry. Die Rettungskräfte durchsuchten am Sonntag die Trümmer nach weiteren Opfern.
Der Pilot des historischen Kampfjets vom Typ Hawker Hunter hatte bei einem Looping die Kontrolle über seine Maschine verloren. Das Flugzeug stürzte auf die angrenzende Schnellstraße und traf mehrere Fahrzeuge. Eine dichte schwarze Rauchwolke stieg über dem Absturzort auf.
Der schwer verletzte Pilot wurde per Hubschrauber in eine Klinik geflogen. Er schwebte am Sonntag weiterhin in Lebensgefahr. Ob er vor dem Aufprall den Schleudersitz auslösen konnte, blieb zunächst unklar. Ein Team der Untersuchungsbehörde für Luftfahrtunglücke wurde entsandt, um Ermittlungen zur Unfallursache aufzunehmen.
Unglück vor den Augen der Zuschauer
Das Unglück ereignete sich vor den Augen von tausenden Zuschauern. "Das Flugzeug kam aus einem Looping, es flog sehr tief", berichtete der Anwohner Dave Penwarden. Anstatt zu beschleunigen, um wieder an Höhe zu gewinnen, sei es dann zu Boden gestürzt. "Er verschwand einfach hinter einigen kleineren Bäumen am Rand des Flugfelds, und dann gab es diese riesige Explosion", sagte der Augenzeuge Stephen Jones.
Premierminister David Cameron übermittelte den Hinterbliebenen der Opfer sein Beileid. Der örtliche Abgeordnete Tim Loughton äußerte sich erschüttert über den "entsetzlichen" Unfall. "Gott sei Dank traf das Flugzeug nicht eine noch größere Menschenmenge", sagte Loughton mit Blick auf die tausenden Zuschauer auf dem Gelände.
Bei dem Flugunfall in Dittingen im Norden der Schweiz seien zwei Leichtflugzeuge der Formation "Grashoppers" aus Baden-Württemberg kollidiert und abgestürzt, teilte die Polizei im Kanton Basel-Landschaft nach Angaben der Nachrichtenagentur SDA mit. Eines der Flugzeuge stürzte demnach im Ortszentrum von Dittingen ab, der 50 Jahre alte Pilot starb. Auf Bildern vom Unglücksort waren eine vollständig zerstörte Scheune, aus der Flammen und Rauch aufsteigen, sowie mehrere verteilte Flugzeug-Trümmerteile zu sehen.
Der Pilot der zweiten Unglücksmaschine konnte sich per Fallschirm retten. Er sei wohlauf, teilten die Organisatoren der Flugschau mit. Die Veranstaltung in Dittingen wurde nach dem Unfall abgebrochen. Rettungsmannschaften waren am Unglücksort mit einem Großaufgebot im Einsatz. AZ/afp
Die Diskussion ist geschlossen.