Eurosvision Song Contest: Russland gewinnt - Schlappe für No Angels

Belgrad (dpa) - Im vergangenen Jahr schaffte Roger Cicero beim Eurovision Song Contest nur einen müden 19. Platz. In Belgrad wollten die No Angels heuer Deutschlands Grand-Prix-Ehre retten - doch mit schlappen 14 Punkten (darunter 12 aus Belgien) gingen die vier gnadenlos unter.

Sie galten ohnehin nur als Außenseiter, denn als aussichtsreichste Anwärter auf den Sieg gingen wieder mal andere Länder ins Rennen. Und - fast erwartungsgemäß - machte einer der Favoriten das Rennen. Der von Timbaland produzierten Nummer eines russischen Superstars flogen die Herzen - und die Anrufe zu.

Zwischen hochfavorisierten Balladen aus Portugal und dem Gastgeberland Serbien, Pop-Songs aus der Ukraine oder Schweden, Rocksongs aus Finnland und der Türkei trauten von Anfang an die wenigsten den Pop-Engeln eine vordere Platzierung zu. Nur die No Angels selbst gaben sich siegesbewusst: "Ich sehe uns ganz, ganz weit vorn und ich glaube, wir haben auch eine Chance, das Ding zu gewinnen", sagte Sängerin Nadja der Deutschen Presse-Agentur dpa in Belgrad.

Das Pop-Quartett trat am Samstag mit seinem Song "Disappear" im Finale mit 25 Teilnehmern in der serbischen Hauptstadt an. "Es ist natürlich immer schwierig, wenn man sagt: Ja, wir werden die Ersten. Aber im tiefsten Inneren wünschen wir uns das, arbeiten darauf hin und stellen uns das auch schon vor", sagte Nadja. Mit der Startnummer vier waren die No Angels sehr früh an der Reihe - lange bevor die Zuschauer europaweit zur Abstimmung aufgerufen wurden.

Vor der Band sangt die 16 Jahre alte Albanerin Olta Boka eine gefühlvolle Ballade. Direkt nach diesem Beitrag auf die Bühne zu gehen, empfand Nadja als Vorteil. "Da unser Song ein bisschen balladesk ist, wäre eine totale Powerperformance davor schwierig."

Deutschland holte sich den Sieg bislang nur ein Mal - 1982 mit Nicole.