Festbesucher in Bautzen stellen sich Nazis in den Weg
Bautzen ist eine Hochburg der Rechten. Jetzt haben Besucher eines Kulturfestivals dort offenbar einen Aufmarsch von Neonazis verhindert.
Sie stellten sich etwa 20 bis 30 teilweise Vermummten in den Weg, die in der Nacht zum Sonntag versuchten, das Festival „Bouncen in Bautzen“ zu stören. Doch die Gruppe ließ sich nur vorübergehend abwimmeln, wie die Polizei Sachsen jetzt auf ihrer Internetseite berichtet.
Noch zweimal kamen die Störer zurück, bei denen die Polizei später Aufkleber der rechten Szene und mit Sand gefüllte, besonders schlagkräftige Quarzhandschuhe fand. Wieder standen die Festbesucher auf und verhinderten, dass die Neonazis auf den Platz vor dem Burgtheater gelangten. „Die haben gesehen, dass die nichts Gutes im Schilde führen“, sagte Polizeisprecher Thorsten Jahn dem „Spiegel“.
Bautzen: Eine Stadt, in der Asylunterkünfte brannten
Ihm zufolge riefen die Festivalgänger den Vermummten zu: „Wenn ihr hier Stunk machen wollt, wird das nichts!“ Die Gruppe zog ab, ohne dass es zu Handgreiflichkeiten kam. Danach verstärkte die Polizei ihre Streifen in der Innenstadt.
Die 40.000-Einwohner-Stadt gilt als Hochburg der rechten Szene in Sachsen. Auf dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise 2016 brannten mehrfach Asylunterkünfte, im September desselben Jahren gerieten 80 gewaltbereite Rechte und 20 Asylbewerber aneinander. „Bouncen in Bautzen“ ist das Fest eines Sozialzentrums, das sich für mehr Toleranz in der Stadt einsetzt.
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